Fußball | Mexiko Erste Konsequenzen nach Randale bei Fußballspiel in Mexiko

Stand: 07.03.2022 17:51 Uhr

Nach den schweren Ausschreitungen bei einem Fußballspiel in Mexiko sind fünf Beamte suspendiert worden, darunter der Polizeieinsatzleiter. Verträge mit einer privaten Sicherheitsfirma wurden gekündigt.

Die ersten Konsequenzen teilte die Innenministerin des Bundesstaates Querétaro, Lupita Murguía, in der Nacht zum Montag (07.03.2022) auf Twitter mit. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft des zentralmexikanischen Bundesstaates lagen von ursprünglich 26 Verletzten noch 19 im Krankenhaus.

Ermittlungen wegen versuchten Mordes

Todesfälle bei den Ausschreitungen während des Erstliga-Spiels am Samstag (05.03.2022) zwischen dem FC Querétaro und Atlas Guadalajara im Stadion La Corregidora soll es nicht gegeben haben. "Leider wurden Bilder und Namen von Menschen in den Netzwerken verbreitet, die angeblich gestorben sind. Ich kann jedoch bestätigen, dass sie lebendig sind und medizinische Hilfe bekommen", sagte Querétaros Gouverneur Mauricio Kuri. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass Ermittlungen - unter anderem wegen versuchten Mordes - eingeleitet worden seien.

In Medienberichten wurde derweil die Frage aufgeworfen, ob es für Mexiko internationale Konsequenzen geben solle. 2026 richten die USA, Mexiko und Kanada die Fußball-WM gemeinsam aus. Das spanische Sportblatt "Marca" fragte, ob Mexiko die dritte Ausrichtung einer WM erlaubt werden soll - auch angesichts früherer Probleme.

Erst im November hatte die FIFA wegen homophober Parolen von Fans der mexikanischen Nationalmannschaft eine Geldbuße von 100.000 Schweizer Franken gegen den mexikanischen Verband verhängt und zwei Spiele vor leeren Rängen angeordnet.

FIFA: "Barbarische Ausschreitungen"

Auch der Fußball-Weltverband ist schockiert über die Ereignisse. "Die FIFA schließt sich dem mexikanischen Fussballverband und der (Konföderation) Concacaf an und verurteilt diese barbarischen Ausschreitungen und fordert die lokalen Behörden auf, die Verantwortlichen rasch zur Rechenschaft zu ziehen."

Schwärzester Tag in der Geschichte des mexikanischen Fußballs

Angesichts der Gewalt und des Chaos schrieb die Zeitung "El Universal" vom "schwärzesten Tag in der Geschichte des mexikanischen Fußballs". Anhänger beider Mannschaften waren zunächst auf der Tribüne aufeinander losgegangen und stürmten dann auf das Spielfeld, wo sie sich teilweise mit Stühlen und Stangen weiter attackierten.

Partie abgebrochen

Frauen und Kinder suchten in den Stadiontunneln Schutz. Spieler flüchteten in die Umkleidekabinen. Querétaro-Torhüter Washington Aguerre war einer derjenigen, die auf dem Platz blieben und versuchten, auf die Menschen einzuwirken. Die Partie wurde in der 62. Minute beim Stand von 0:1 unterbrochen und dann abgebrochen.