Fußball | WM-Qualifikation Ausschreitungen nach Nigerias Aus: FIFA prüft Vorfälle

Stand: 30.03.2022 13:50 Uhr

Nach dem Aus der nigerianischen Fußball-Nationalmannschaft im entscheidenden WM-Qualifikationsspiel gegen Ghana ist es zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Ägyptens Verband erhebt Rassismusvorwürfe gegen die Fans des Senegal.

Auf Fernsehbildern und Videos in den sozialen Netzwerken ist zu sehen, wie wütende nigerianische Fans nach dem 1:1 das Spielfeld des Stadions in Nigerias Hauptstadt Abuja stürmten. Die Randalierer warfen Gegenstände auf das Spielfeld, zerstörten Sitzbänke und zerrissen Tornetze sowie Werbebanner.

Die Sicherheitskräfte versuchten, die Lage mit Tränengas unter Kontrolle zu bringen. Der Fußball-Weltverband FIFA untersucht die Vorfälle. "Die relevanten Informationen aus dem Spielbericht werden von den zuständigen Disziplinargremien ausgewertet, bevor die nächsten Schritte entschieden werden", teilte die FIFA am Mittwoch auf Anfrage mit. Derzeit werde der Spielbericht der Unparteiischen analysiert. Nigerias Fußballverband äußerte sich zunächst nicht zu den Ausschreitungen.

FIFA-Mediziner stirbt: Todesursache unkar

Außerdem wurde bekannt, dass bei dem Spiel ein Arzt des Fußball-Weltverbandes FIFA gestorben ist. Der Mediziner Joseph Kabungo sei als Doping-Beauftragter im Einsatz gewesen, teilte der Fußballverband von Sambia (FAZ) am Mittwoch (30.3.2022) mit.

Die Todesursache Kabungos sei unklar, sagte FAZ-Präsident Andrew Kamanga. Medien spekulierten am Mittwoch, ob Kabunga von randalierenden Fans getötet wurde oder aus natürlichen Gründen gestorben sei.

Nach dem 0:0 im Hinspiel schaffte Ghana mit St. Paulis Star Daniel-Kofi Kyereh aufgrund der Auswärtstorregel die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar (21. November bis 18. Dezember). Die "Super Eagles" sind dagegen erstmals seit 2006 nicht dabei.

Ägypten: Rassismusvorwürfe gegen Senegal-Fans

Nach der Niederlage im entscheidenden Qualifikationsspiel hat Ägypten Rassismusvorwürfe gegen die Fans seines Gegners Senegal erhoben.

Auf den Tribünen seien Schmähplakate insbesondere gegen den Starstürmer Mohamed Salah zu sehen gewesen, teilte der Verband in einer Erklärung über die sozialen Medien mit. Das Team sei zudem beim Aufwärmen durch Würfe von Steinen und Flaschen "terrorisiert" worden. Auch die Busse der ägyptischen Delegation seien angegriffen worden. Auf Instagram veröffentlichte der Verband Fotos von beschädigten und zerstörten Scheiben. Diesen Angaben zufolge gab es auch Verletzte.

Bei der Partie in Dakar qualifizierte sich Gastgeber Senegal durch ein 3:1 im Elfmeterschießen für die WM-Endrunde in Katar. Nach 90 Minuten hatte es 1:0 für Senegals Elf gestanden, wodurch das Team die 0:1-Niederlage im Hinspiel ausgleichen konnte.

Ägyptens Stürmerstar Salah vom FC Liverpool setzte seinen Schuss im Elfmeterschießen über das Tor, wurde dabei aber von Laserpointern gestört, wie auch auf TV-Aufnahmen zu sehen ist. Er wurde auch beworfen, als er nach dem Spiel das Feld verließ. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte sein Liverpooler Kollege Sadio Mané.