Fußball | DFB-Pokal Viertelfinale im DFB-Pokal - neuer Champion gesucht

Stand: 01.03.2022 21:10 Uhr

Schon vor dem Viertelfinale steht fest, dass alle Pokalsieger der vergangenen 29 Jahre ausgeschieden sind. Wahrscheinlich ist sogar, dass ein Klub erstmals den Pott holen wird.

Am 23. Mai 1992 passierte etwas Besonderes im DFB-Pokal. Nach einem 4:3 nach Elfmeterschießen gewann mit Hannover 96 ein Zweitligist das Finale. Seit 1952 war das in keinem anderen Jahr der Fall.

Fast 30 Jahre später könnte Hannover schon bald die Chance haben, erneut die Trophäe in die Luft zu stemmen. "Berlin ist ein fantastisches Erlebnis. Ich wünsche jedem, dass er das Glück hat, das einmal erleben zu dürfen", sagte 96-Trainer Christoph Dabrowski, der mit Werder Bremen 1999 im Endspiel stand: "Ich kann aus eigener Erfahrung davon erzählen, wie der Pokal seine eigenen Geschichten schreibt."

Leipzig ist der letzte Favorit

Doch hat 96 mit RB Leipzig (Mittwoch, 18.30 Uhr) den Gegner vor der Brust, der als einziger vor der Saison gehandelter Titelfavorit noch im Wettbewerb übrig geblieben ist. Bayern München scheiterte in der zweiten Runde, Bayer Leverkusen ebenfalls, Borussia Dortmund im Achtelfinale. Bahn frei für RB?

"Unser Ziel war es schon vor der Saison, dass wir in diesem Jahr etwas gewinnen möchten. Und da gehen wir voll drauf", sagte Stürmer Yussuf Poulsen. Trainer Domenico Tedesco betonte, "die Mannschaft und wir im Trainerteam haben Bock, Geschichte zu schreiben."

Fünf Viertelfinalisten noch ohne Titel

Doch das will am 21. Mai beim Endspiel in Berlin nicht nur Leipzig. Dort ist die Wahrscheinlichkeit sogar recht hoch, dass es einen Gewinner geben wird, der noch nie Pokalsieger war.

Von den acht verbliebenen Teams haben es fünf noch nie geschafft, den Wettbewerb zu gewinnen. Wie schon beim Duell Union Berlin gegen den FC St. Pauli träumen bei VfL Bochum gegen SC Freiburg (Mittwoch, 20.45 Uhr, beide Spiele live in der ARD) alle Teams von der Siegpremiere.

Freiburg und Streich wollen den großen Wurf

Sportschau-Experte Bastian Schweinsteiger wünscht jedoch einem anderen Coach die Reise ins Berliner Olympiastadion. "Ich glaube, dass Herr Streich es auch mal verdient hätte, in so einem großen Spiel zu sein", sagte der Ex-Weltmeister über Freiburg-Trainer Christian Streich. "Natürlich ist der diesjährige Pokal auch für uns eine ganz besondere Möglichkeit", merkte dessen Sportdirektor Jochen Saier an, und Mittelfeldspieler Vincenzo Grifo gestand: "Der Traum ist riesig."

Neben den möglichen Titeldebütanten und Hannover haben aber auch zwei weitere Klubs, die schon Pokalsieger waren, diesen Traum. Das Viertelfinalspiel zwischen dem Hamburger SV und dem Karlsruher SC (Mittwoch, 18.30 Uhr) ist das einzige Aufeinandertreffen von zwei ehemaligen Pokalsiegern. Dem HSV gelang dies schon dreimal, das bisher letzte Mal (1987) ist aber schon 35 Jahre her. Der KSC (zwei Titel) muss bis zu seinen Erfolgen sogar bis in die 1950er-Jahre zurückblicken.