Bayern München - Dynamo Kiew 5:0 Champions League: Bayern überrollen Dynamo Kiew

Stand: 29.09.2021 23:26 Uhr

Robert Lewandowski ist und bleibt ein "Zjawisko" - ein Phänomen: Mit einem Doppelpack brachte der Pole den FC Bayern gegen Dynamo Kiew auf die Siegerstraße. Die Münchner feierten einen überlegenen und hohen Sieg in der Champions League.

Lewandowski brachte die Bayern am Mittwoch (29.09.2021) per verwandeltem Handelfmeter in Führung (12. Minute), eine Viertelstunde später erhöhte der Torjäger mit seinem 24. Tor in den jüngsten 18 Champions-League-Partien. Mitte der zweiten Hälfte versenkte Serge Gnabry den Ball aus dem vollem Lauf mit einem Gewaltschuss zum 3:0 (69.).

Leroy Sané steuerte in der 74. Minute mit einem sehenswerten Treffer von der linken Außenlinie ebenfalls einen Treffer bei. Und kurz vor Schluss traf auch der eingewechselte Eric-Maxim Choupo-Moting per Kopf (87.). "Wir haben es relativ gut gemacht", sagte Torschütze Sané bei "DAZN", "hinten raus haben wir sehr ruhig gespielt und unsere Dominanz gezeigt, auch im Abschluss waren wir stark."

"Über weite Strecken gut gemacht" hätten es seine Bayern, sagte Chefcoach Julian Nagelsmann gegenüber der ARD, "auch nach dem 5:0 hatte man das Gefühl, dass sie noch ein Tor machen wollen", ergänzte der Trainer, der sich vor allem auch über das Zu-Null-Spiel freute. Sein Kollege aus der Ukraine, Mircea Lucescu, konstatierte kurz und knapp: "Der FC Bayern ist der größte Favorit in dieser Champions League."

Kiew mit der ersten Chance der Partie, aber Bayern trifft

Trotz dominantem Bayern-Beginn mit extrem hohen Pressing erarbeiteten sich die Gäste die erste Torchance im Spiel: Bei einem schnellen Vorstoß stand rechts im Strafraum Viktor Tsygankov plötzlich völlig frei und zog mit viel Risiko ab - Manuel Neuer musste nicht eingreifen. Doch nur eine Minute später setzte Lewandowski per Kopf zum ersten Bayern-Abschluss an, um dann wiederum eine Minute später per Elfmeter die Bayern-Führung zu erzielen. Kapitän Sergej Sydorschuk war im Zweikampf mit Leon Goretzka im eigenen Strafraum der Ball an den Arm gesprungen - berechtigter Pfiff des italienischen Unparteiischen Marco Guida.

Trotzdem tat sich der Champions-League-Sieger von 2020 in der Folge schwer, gegen die defensiv sehr gut organisierten Ukrainer Torchancen zu kreieren. Auch fehlten bei den schnellen Ballstafetten der Münchner oft ein paar Zentimeter, um schnell und direkt vors Tor der Gäste zu gelangen.

Nächster Fehler, nächster Treffer

Aber die Bayern zeigten sich auch an diesem Abend wieder eiskalt: So war es erneut ein Fehler der Ukrainer, den Thomas Müller mit einem perfekten Zuspiel steil auf Lewandowski ausnutzte. Der Pole verwandelte aus etwa zwölf Metern hart und unhaltbar für Keeper Heorhij Buschtschan zum 2:0.

Ab diesem Zeitpunkt schien es für den deutschen Rekordmeister besser zu laufen: Auf Zuspiel von Goretzka traf Sané aus halblinker Position nur den rechten Pfosten. Doch kurz vor der Pause fast der Anschlusstreffer: De Pena, einziger Nicht-Ukrainer in der Startelf der Gäste, kam bei einem Konter halblinks zum Abschluss, aber Neuer klärte in Weltklassemanier. Die Bayern verloren leicht die Konzentration, aber auch ein Abschluss von Mykola Schaparenko wurde vom Kapitän souverän entschärft.

Nach der Pause fast der Anschluss

Der 76 Jahre alte Trainer der Gäste, Lucescu, verordnete Dynamo Kiew in der Pause mehr Einsatz. Und gleich nach dem Wiederanpfiff musste der Bayern-Tormann schon wieder retten, diesmal im Herauslaufen gegen Tsygankov.

Doch die Münchner sammelten sich: Kimmich scheiterte nach schöner Kombination aus der Nähe des Elfmeterpunktes, Sané legte sich wenig später den Ball einen Tick zu weit vor. In der Folge vergab Gnabry nach Alphonso-Davies-Flanke per Kopf. Und dann das 3:0: Aus einer Kontersituation heraus schickte Sané Gnabry halbrechts auf die Reise, und der vollstreckte aus vollem Lauf mit einem Kracher unter die Latte des ukrainischen Tores.

Sané mit kuriosem Tor

Doch damit nicht genug: Die Bayern spielten weiter und schienen mit dem fortlaufenden Spiel noch mehr Torhunger zu entwickeln. Und die Zuschauer, die an diesem Abend ein ums andere Mal vor Begeisterung klatschen durften, wurden noch ein weiteres Mal fußballerisch verwöhnt: Sané setzte an der linken Außenlinie scheinbar zu einer Flanke an, nachdem er das Aufrücken der Mitspieler genau taxiert hatte. Doch quasi mit einem No-look-Schuss aufs Tor düpierte der Nationalspieler den gegnerischen Keeper. "Nein, es war keine Absicht", sagte Sané ehrlich nach der Partie, "ich wollte flanken. Da habe ich Glück gehabt." Den Schlusspunkt setzte Choupo-Moting nach passgenauer Flanke von Benjamin Pavard per wuchtigem Kopfball.

Die Bayern gegen Frankfurt, Kiew im Topduell gegen Donezk

In der Liga tritt der FC Bayern jetzt zuhause gegen Eintracht Frankfurt an (03.10., 17.30 Uhr), international geht es erst in drei Wochen weiter, dann sind die Münchner zu Gast bei Benfica Lissabon (20.10., 21.00 Uhr). Kiew hat am Sonntag das Topduell gegen Donezk vor der Brust.