Fußball | Champions League Matthias Jaissle - der neue Stern im Red-Bull-Kosmos

Stand: 20.09.2021 07:00 Uhr

Der VfL Wolfsburg trifft in der Champions League auf Salzburg. Dessen deutscher Trainer Matthias Jaissle gilt längst schon als neuer Stern im Red-Bull-Kosmos - und als Mann für die Bundesliga.

Es kann gut sein, dass Matthias Jaissle schon in ein paar Jahren in der Bundesliga auftaucht. Zurzeit trainiert er das österreichische Team Red Bull Salzburg. Und das spricht durchaus für ein baldiges Engagement im deutschen Fußball-Oberhaus.

Denn dort stehen aktuell acht Trainer an der Seitenlinie, die im Red-Bull-Kosmos tätig sind oder waren. Dazu gehört allen voran natürlich Leipzigs Trainer Jesse Marsch, aber auch Julian Nagelsmann, Oliver Glasner, Adi Hütter, Bo Svensson, Marco Rose, Frank Kramer und Sebastian Hoeneß.

Aktive Karriere früh beendet

Die Bundesliga kennt Jaissle ohnehin sehr gut. Der 33-Jährige war früher Abwehrspieler bei der TSG Hoffenheim. 60 Spiele hat er dort absolviert. Natürlich unter Ralf Rangnick. Stichwort: Red-Bull-Kosmos. Die aktive Karriere endete aber wegen einer Verletzung sehr früh.

Danach stieg er zuerst in der U16 in Leipzig ein und dann über die U18 von Salzburg und den Cheftrainerposten beim Farmteam FC Liefering zum Headcoach des österreichischen Serienmeisters auf. So etwas nennt man dann Stallgeruch. Zwischendurch war er auch mal Co-Trainer bei Bröndby Kopenhagen in Dänemark.

Jetzt gegen Wolfsburg

Am Mittwoch (20.10.2021) gibt es für Jaissle mal wieder eine Begegnung mit der Bundesliga. Am dritten Spieltag der Champions League muss er mit seinem Team gegen den VfL Wolfsburg ran.

Und das als österreichischer Tabellenführer. Erst am Samstag musste das Team am elften Spieltag den ersten Punktverlust dieser Saison hinnehmen. Mit dem 1:1 beim SCR Altach verpassten die Mozartstädter nicht nur den Bundesliga-Startrekord von elf Siegen nacheinander, sondern auch den Serienrekord, den sie sich mit 14 Siegen in Folge mit Rapid Wien (1987) teilen.

Rekord als Salzburg-Trainer geknackt

Dennoch ist es dem gebürtigen Schwaben Jaissle als erstem Salzburger Coach gelungen, seine ersten zehn Pflichtspiele zu gewinnen. Das will er aber nicht überbewerten. "Am Ende geht es nicht darum, dass wir nach zehn Pflichtspielen einen Rekord haben, sondern dass wir eine gute Saison spielen. Und die ist noch lange", sagte Jaissle: "Wir müssen unsere Leistungen immer wieder bestätigen."

Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich nun gegen Wolfsburg. "Für uns wird die Champions League eine tolle Herausforderung. Wir haben zwar die jüngste Mannschaft aller Teilnehmer und gehen die Sache mit Respekt an - aber ohne Angst", erklärte Jaissle, der mit seiner Mannschaft  in der Gruppenphase schon gegen Frankreichs Meister OSC Lille sowie den FC Sevilla gespielt hat.

Bei den Spaniern holte Salzburg ein 1:1, brachte dabei aber das Kunststück fertig, nur einen von drei Elfmetern zu verwandeln. Gegen Lille gab es dann aber einen 2:1-Erfolg, der die Salzburger auf Platz eins der Gruppe G katapultierte.

Enorm aggressiv und dynamisch

Nicht nur deshalb sollte Wolfsburg gewarnt sein. Jaissles Team spielt enorm aggressiv und dynamisch mit hohem Pressing. In der Liga gab es erst sechs Gegentore, die 27 Treffer, die Salzburg geschossen hat, sind ebenfalls Rekord. In das etablierte System der Red-Bull-Schule bringt Jaissle seine eigene Note. Längst schon gilt er als aufsteigender Stern am Trainerhimmel. Und sein Erfolgsrezept? "An oberster Stelle steht für mich Authentizität. Ich habe es als Spieler immer geschätzt, wenn meine Trainer ehrlich waren. So möchte ich auch auftreten", erklärte er.

Kein Karriereplan

Ob Jaissle wie einige seiner Vorgänger in Salzburg künftig auch selbst gerne mal einen deutschen Bundesligisten trainieren möchte, lässt er offen. "Darüber habe ich mir wirklich noch keine Gedanken gemacht", sagte er: "Außerdem bin ich generell nicht der Typ, der irgendeinen Karriereplan verfolgt. Ich lebe im Hier und Jetzt." In Salzburg fühlt er sich ohnehin wohl. "Grundsätzlich ist es für einen Trainer sehr angenehm, hier zu arbeiten. Ich kann hier meine Idee vom Fußball komplett verwirklichen", sagte er.