Champions-League-Qualifikationsspiel zwischen Dynamo Kiew und Fenerbahce Istanbul

Weiter Hoffnung auf die Champions League Putin-Rufe überschatten Kiew-Sieg in Istanbul

Stand: 28.07.2022 17:06 Uhr

Dynamo Kiew darf nach seinem zweiten Pflichtspiel seit Kriegsbeginn weiter auf die Champions League hoffen. Den Sieg bei Fenerbahce Istanbul überschatteten aber die Rufe einiger türkischer Fans.

Der ukrainische Fußball-Rekordmeister setzte sich am Mittwochabend (27.07.2022) im Zweitrunden-Rückspiel bei Fenerbahce Istanbul mit 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung durch. Der knappe Auswärtssieg reichte nach dem 0:0 im Hinspiel, um die dritte Qualifikationsrunde zu erreichen. Dort trifft Kiew auf Sturm Graz.

Türkische Medien berichten von "Putin"-Rufen

Überschattet wurde die Partie laut übereinstimmenden türkischen Medienberichten vom Verhalten der Fenerbahce-Anhänger. Laut den Berichten skandierten zahlreiche Anhänger des türkischen Klubs in der zweiten Halbzeit den Namen des russischen Despoten Wladimir Putin, der für den Angriffskrieg gegen die Ukraine verantwortlich ist. Fenerbahce droht jetzt eine Strafe durch die Europäische Fußball-Union UEFA. Es werde eine disziplinarische Untersuchung wegen des "angeblichen Fehlverhaltens" der Anhänger geben, teilte der Kontinentalverband mit. Weitere Informationen solle es zu gegebener Zeit geben. Der ukrainische Botschafter in der Türkei, Wasyl Bodnar, hat das Verhalten verurteilt. "Fußball ist ein faires Spiel. Dynamo Kiew war gestern Abend stärker. Es ist sehr traurig, von den Fenerbahce-Fans unterstützende Worte für den Mörder und Aggressor zu hören, der unser Land bombardiert", schrieb Bodnar bei Twitter.  Er sei den freundlichen türkischen Menschen "dankbar für die Unterstützung der Ukraine und ihre Kommentare zu den unangemessenen Aktionen der Fans", fügte Bodnar hinzu.

Witalij Bujalskyj (57. Minute) brachte Kiew in Führung, anschließend gab es die "Wladimir Putin"-Rufe von der Tribüne. Attila Szalai (89.) erzielte kurz vor Ende der regulären Spielzeit den zwischenzeitlichen Ausgleich für Fenerbahce, das nach der Gelb-Roten Karte für İsmail Yüksek (53.) lange Zeit in Unterzahl spielte. Oleksandr Karawajew sorgte in der Verlängerung (114.) für das Weiterkommen von Kiew.

Erstes Duell in Polen

Das erste Duell hatte Dynamo wegen der unsicheren Lage rund um Kiew angesichts des Krieges im polnischen Lodz ausgetragen. Seit Kriegsbeginn und dem Abbruch der Liga hatte sich Kiew mit Test- und Benefizspielen - wie etwa im April bei Borussia Dortmund - fit gehalten.

Foda scheitert mit dem FC Zürich

Der deutsche Trainer Franco Foda scheiterte mit seinem neuen Klub FC Zürich. Der Schweizer Meister kam im Rückspiel gegen Karabach Agdam aus Aserbaidschan nicht über ein 2:2 nach Verlängerung hinaus und schied damit nach dem 2:3 im Hinspiel aus. Nach der verpassten WM-Qualifikation war Foda als österreichischer Nationaltrainer zurückgetreten und zur neuen Saison Nachfolger von André Breitenreiter bei Zürich geworden.