1. FC Kaiserlautern - Waldhof Mannheim 0:0 Vier Rote Karten im Derby: Kaiserslautern und Mannheim trennen sich 0:0

Stand: 11.09.2021 17:03 Uhr

In einem wilden Drittliga-Spiel haben der 1. FC Kaiserslautern und der SV Waldhof Mannheim nur 0:0 gespielt. Dabei gab es wenig Chancen, aber insgesamt vier Platzverweise.

FCK-Trainer Marco Antwerpen wechselte auf drei Positionen im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Magdeburg. Für Nicolás Sessa, Muhammed Kiprit und Daniel Hanslik standen Marvin Senger, Marlon Ritter und Kenny Redondo in der Startelf. Gäste-Coach Patrick Glöckner veränderte sein Team angesichts des letzten 3:0-Erfolgs gegen Türkgücü München nur auf einer Position: Für Stefano Russo lief Hamza Saghiri von Beginn an auf.

In der ersten Viertelstunde des Spiels konnte sich keine der Mannschaften klare Vorteile erarbeiten, Chancen blieben aus. Stattdessen war die Partie geprägt von Zweikämpfen, Schiedsrichter Florian Heft musste immer wieder eingreifen. So entstand kein wirklicher Spielfluss, viele Aktionen blieben Stückwerk.

Nach 23 Minuten: Platzverweis für Redondo

Stattdessen wurde die Stimmung immer aufgeheizter. Schiedsrichter Heft hatte alle Hände voll zu tun und verteilte gelbe Karten für Adrien Lebeau, Marcel Seegert (beide Waldhof Mannheim) und FCK-Kapitän Jean Zimmer. Nach 23 Minuten kochten die Derby-Emotionen über: FCK-Mittelfeldmann Redondo trat direkt vor den Trainerbänken Saghiri auf die Achillessehne.

In der anschließenden Rudelbildung gingen sich Spieler und Offizielle beider Vereine lautstark an, Mannheims Sportlicher Leiter Jochen Kientz wurde vom Schiedsrichter im Anschluss mit Rot auf die Tribüne geschickt. Und auch Redondo, der gefoult hatte, musste etwas überraschend mit Rot vom Platz. Die Gastgeber über 65 Minuten in Unterzahl. Im Anschluss beruhigte sich die Lage zunächst ein wenig, aber Chancen kamen weiterhin nicht zustande.

FCK-Trainer Antwerpen war mit der Entscheidung vom Schiedsrichter überhaupt nicht einverstanden: "Wenn du beim ersten Foulspiel von uns hier überhaupt die Rote Karte zeigst [...], dann ist das schon grenzwertig."

Kurz vor der Halbzeit: Zweiter Platzverweis für Lautern

Bis in die 41. Minute, als sich Adrien Lebeau auf den Weg Richtung FCK-Tor machte: Verteidiger Marvin Senger setzte eine riskante Grätsche an. Schiedsrichter Heft entschied auf Notbremse und Rote Karte für Senger, der zweite Platzverweis für die Gastgeber. Und es sollte nicht der Letzte gewesen sein:

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte forderten die Roten Teufel ein Handspiel durch Waldhof-Verteidiger Jesper Verlaat, Florian Heft ließ aber weiterlaufen, sehr zum Unmut von FCK-Mitarbeiter Florian Dick, der energisch auf den Schiedsrichterassistenten zustürmte. Zu energisch für den Schiedsrichter: Er zückte zum dritten Mal den roten Karton für einen Lauterer. Dass das Spiel nach mehr als 50 Minuten mit 0:0 in die Halbzeitpause ging, war nur Nebensache.

Verlaat mit der ersten Chance für den Waldhof

Zur zweiten Halbzeit veränderte Mannheimer-Trainer Glöckner sein Team auf einer Position und brachte für Niklas Sommer Marcel Costly ins Spiel. Nach 53 Minuten gab es dann tatsächlich die erste Chance der Partie: Einen Eckball von der rechten Seite klärte die FCK-Defensive zu kurz, Verlaats Schuss aus der zweiten Reihe strich knapp am rechten Pfosten vorbei. Danach blieb weiter der Waldhof spielbestimmend, die dezimierten Lauterer konzentrierten sich ausschließlich auf die Defensivarbeit und verteidigten das 0:0.

FCK-Kapitän Jean Zimmer stellte nach dem Spiel stolz fest: "Für uns als Mannschaft war das heute ein Wahnsinns-Spiel. Ich wusste, ich kann mich auf die Nebenmänner verlassen und umgekehrt."

Das Spiel ging nur in eine Richtung, Waldhof kam durch die doppelte Überzahl immer wieder zu Möglichkeiten: Marc Schnatterer aus der Distanz setzte den Ball erst knapp am Tor vorbei (69.) und scheiterte dann an FCK-Keeper Matheo Raab (76.), der zuvor bereits mehrfach schnell reagiert hatte und den Gastgebern den Punkt festhielt. Waldhof drückte und hatte mit Costly in der 80. Minute noch die Gelegenheit zur Führung: Aus spitzem Winkel vergab der 25-Jährige aber und setzte den Ball ans Außennetz.

Glöckner kritisiert: Wir müssen gewinnen

In den letzten zehn Minuten spielte der SVW seine personelle Überlegenheit nicht aus, die Roten Teufel kämpften und hielten das Remis und den Punkt am Betzenberg. Waldhof-Trainer Glöckner war nach dem Spiel auch nicht glücklich mit dem Ausgang des Spiels: "Wenn du mit zwei Spielern mehr über 50 Minuten spielst, dann musst du das Spiel gewinnen", monierte er das torlose Remis.

Durch die Punkteteilung bleiben die Mannheimer auf dem sechsten Tabellenplatz, die Lauterer stecken weiter im Tabellenkeller fest und stehen jetzt auf dem 16. Platz.