Fußball | 3. Liga Kaiserslautern entlässt Trainer Antwerpen - Relegation mit Dirk Schuster

Stand: 10.05.2022 21:12 Uhr

Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern hat sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Marco Antwerpen getrennt. Nachfolger Dirk Schuster soll die "Roten Teufel" über die Relegation in die 2. Bundesliga führen.

Marco Antwerpen ist nicht mehr Trainer beim 1. FC Kaiserslautern. Das teilte der Verein am Dienstag in einer Stellungnahme mit. In dieser heißt es, dass die Entscheidung der Verantwortlichen nach einer "intensiven Analyse der aktuellen Situation" gefallen sei. Auch Co-Trainer Frank Döpper verlässt den FCK.

"Ich bin geschockt und traurig über diese Entscheidung", sagte Antwerpen über seine Freistellung bei "Sport1": "Ich wollte mit diesem Klub aufsteigen, habe alles dafür gegeben, und nun diese wahnsinnige Entscheidung."

Dirk Schuster übernimmt Cheftrainer-Posten

Neuer Cheftrainer auf dem Betzenberg wird Dirk Schuster, der am Mittwoch seinen Dienst antreten und das Training leiten soll. Schuster soll bei den Relegationsspielen gegen Dynamo Dresden (20. und 24. Mai) auf der Bank sitzen. Zu ihm stößt Sascha Franz als Co-Trainer.

Reaktion auf Antwerpen-Entlassung: Fuchs tritt zurück

Am Dienstagabend zog nach SWR-Informationen ein Mitglied der Führungsetage nach der Freistellung Antwerpens Konsequenzen. Fritz Fuchs, Mitglied des Beirats der Kaiserslautern Management GmbH und des Aufsichtsrats des 1. FC Kaiserslautern e.V., trat von seinen Ämtern zurück. Er reagiere damit auf die Maßnahme der Freistellung, da er mit der Art und Weise des Vorgehens nicht einverstanden sei.

Antwerpen übernahm FCK in Abstiegsnot

Marco Antwerpen hatte die Roten Teufel im Februar 2021 übernommen und vor dem Absturz in die Regionalliga bewahrt. In seinem ersten Spiel als Cheftrainer schlug der FCK im Derby Waldhof Mannheim (06.02.2021). Lautern beendete die Saison als 14. In der aktuellen Spielzeit formte er das Team nach anfänglichen Schwierigkeiten zu einer Spitzenmannschaft und wurde als Anpeitscher zum Fanliebling. Zuletzt war er allerdings intern in die Kritik geraten, weil die Mannschaft mit einer Serie von drei Niederlagen in Folge den direkten Aufstieg verspielt hat.

FCK hat direkten Aufstieg in 2. Bundesliga verpasst

Der FCK kann den Sprung in die 2. Bundesliga nur noch über die Relegation gegen Dynamo Dresden schaffen. Zuletzt hatten die Roten Teufel 0:2 bei Viktoria Köln verloren. Im Gespräch mit SWR Sport hatte Thomas Hengen als FCK-Sportchef die Leistung des Teams kritisiert - zumal Eintracht Braunschweig am Vortag in Meppen 2:3 verloren hatte. 8.000 Fans waren mit nach Köln gereist. "Volle Hütte, so viele Fans, die wir heute leider enttäuscht haben. Das hat schon gesessen, das war eine Enttäuschung, vor allem die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind", sagte Hengen.

Antwerpen ging von Verbleib aus

Am Dienstagmorgen hatte Antwerpen gegenüber der "Rheinpfalz" noch erklärt, dass er davon ausgehe, Trainer beim FCK zu bleiben. Zuvor waren Gerüchte aufgekommen, dass Miroslav Klose auf Antwerpen folgen könnte und es schon Ende April einen losen Kontakt zum ehemaligen FCK-Stürmer gegeben haben soll. Antwerpens Berater Stefan Backs hatte deshalb bei "Sport1" die Vereinsführung kritisiert: "Wenn das alles stimmt, ist es gelinde gesagt erstaunlich, wie man mit einem Trainer umgeht, der Lautern nicht nur vor dem sicher geglaubten Abstieg gerettet hat, sondern anschließend auch noch die erfolgreichste Drittliga-Saison der Historie spielen lässt. Und diese Diskussion unmittelbar vor den Aufstiegsspielen zeugt auch nicht gerade von Professionalität", sagte Backs.

YouTube-Video von SWR Sport: "Kaiserslautern verbockt es in Köln - Dein FCK #31 | SWR Sport"