Fußball | 2. Bundesliga Teamcheck SV Sandhausen: Die Zuversicht ist zurück

Stand: 10.01.2022 09:40 Uhr

Trainer-Entlassung und Corona-Sorgen: Der SV Sandhausen hat eine turbulente Hinrunde hinter sich. Im Kampf um den Klassenerhalt macht der Aufwärtstrend den Sandhäusern Hoffnung.

So lief die Hinrunde

Der SV Sandhausen startet als Drittletzter in den 19. Spieltag der 2. Bundesliga - drei Zähler hinter Rang 15. Sandhausen steckt also mittendrin im Abstiegskampf. Anfang November brach im Verein Corona aus. Zwölf Spieler infizierten sich, die Kurpfälzer verloren daraufhin drei Mal in Folge. Hoffnung macht den Fans unter anderem, dass das Team aus den vergangenen drei Spielen fünf Punkte geholt hat. In der letzten Partie des Jahres besiegten sie Fortuna Düsseldorf auswärts 1:0. Überhaupt sind die Sandhäuser, anders als in vergangenen Jahren, auf fremden Plätzen deutlich stabiler geworden. 14 der 17 Punkte hat das Team auswärts geholt, steht in der Auswärtstabelle auf Rang fünf. Vor heimischem Publikum hat der SVS in dieser Saison jedoch noch keinen Sieg geholt, der letzte war am 16. Mai, ein 2:0 gegen Regensburg.

Wer kommt, wer geht?

Sportchef Mikayil Kabaca hat bereits im Dezember angekündigt, auf dem Transfermarkt aktiv werden zu wollen. "Wir werden an dem einen oder anderen Rädchen drehen", sagte er gegenüber der "Rhein-Neckar-Zeitung". Man habe sich im Sommer "bewusst dazu entschieden, mit einem kleinen Kader in die Saison zu gehen, um Unzufriedenheit und Unruhe zu vermeiden", so Kabaca. "Dass wir so viele Ausfälle hatten, tut weh", sagte er über die vielen verletzungs- oder krankheitsbedingten Rückschläge, mit denen der Club zuletzt zu kämpfen hatte. Zwei Neuzugänge stehen bereits fest: Abwehrspieler Dario Dumic kommt vom niederländischen Erstligisten FC Twente. Der 29-Jährige kann Erfahrung in der 2. Fußball-Bundesliga von seinen Stationen Dynamo Dresden und SV Darmstadt 98 vorweisen. Er soll den Verletzten Innenverteidiger Tim Kister (Operation am Sprunggelenk) ersetzen.

Außerdem haben die Sandhäuser Mittelfeldspieler Nils Seufert von der SpVgg Greuther Fürth für den Rest der Saison ausgeliehen. Seufert kam in Fürth in der laufenden Saison nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus. Im vergangenen Sommer war er von Arminia Bielefeld zum Erstliga-Aufsteiger gewechselt und hat bei den Mittelfranken noch einen Vertrag bis Mitte 2024. Offensivspieler Christian Conteh gehört nicht mehr zum Kader des SV Sandhausen, die Leihvereinbarung zwischen dem SVS und Contehs Stammverein Feyenoord Rotterdam wurde vorzeitig beendet. Der 22-Jährige läuft ab sofort – ebenfalls auf Leihbasis – für den FC Dordrecht (2. Liga Niederlande) auf.

Der Trainer

Ende September wurde das Trainerduo Gerhard Kleppinger und Stefan Kulovits entlassen. Alois Schwartz kehrte zurück an den Hardtwald. Der 54-Jährige trainierte die Kurpfälzer bereits von Juli 2013 bis Juni 2016. Über seine neue Aufgabe sagte Schwartz: "Ich freue mich nach fünf Jahren, die ich weg war, wieder hier zu sein. Es wird nicht einfach. Es gilt jetzt, die Mannschaft dahin zu bringen, dass sie ihr Potenzial abruft. Die zweite Liga ist voller großer Namen, deshalb müssen wir Konstanz und Selbstvertrauen entwickeln."

Ihm ist es gelungen, eine Wende einzuleiten. In elf Spielen hat er 13 Punkte geholt. Zwar hat der Corona-Ausbruch den Aufwärtstrend gebremst, aber die Mannschaft hat gerade in den jüngsten Partien einen stabileren Eindruck gemacht als zu Beginn der Saison. Die Vorbereitung auf die Rückrunde lief allerdings nicht optimal. Wegen der verschärften Corona-Situation in Spanien hat der SV Sandhausen sein Trainingslager in Chiclana de la Frontera abgesagt. Die Mannschaft wollte die Vorbereitung ursprünglich vom 2. bis 9. Januar in Südspanien absolvieren. Stattdessen trainiert sie am heimischen Hardtwald.

Erwartungen an die Saison

Der SV Sandhausen spielt seine zehnte Saison in der 2. Bundesliga und gibt alles dafür, dass er die elfte dranhängen kann. Damit das klappt, müssen die Sandhäuser zu Hause häufiger punkten und die Defensive stabilisieren (36 Gegentore). Nur ein Ligakonkurrent, der FC Ingolstadt, hat mehr (37) bekommen. Auf Alois Schwartz und sein Team warten also große Aufgaben.