Fußball | Bundesliga Vorerst keine BVB-Spiele für Schiedsrichter Zwayer

Stand: 30.12.2021 10:14 Uhr

Die Diskussionen um Felix Zwayer rund um das Fußball-Topspiel Dortmund gegen München haben für den Bundesliga-Schiedsrichter direkte Konsequenzen.

Zwayer wird als Folge der heftigen Diskussionen nach dem 3:2-Sieg der Münchener Anfang Dezember vorerst keine BVB-Partien mehr leiten. Das sagte Referee-Chef Lutz Michael Fröhlich dem Fußball-Magazin "kicker" (Donnerstagsausgabe, 30.12.2021).

"Es wäre für meine Begriffe in einem solchen oder vergleichbaren Fall nicht verantwortungsvoll gegenüber allen Seiten, dieselbe Konstellation gleich wieder anzusetzen", äußerte Fröhlich: "Da sollte doch etwas Zeit ins Land gehen."

Auslöser Jude Bellingham

Die Debatte um Zwayer wurde durch den Dortmunder Jungstar Jude Bellingham ausgelöst. Der Engländer hatte den Unparteiischen nach dem Spiel gegen die Bayern verbal hart attackiert - und wurde dafür mit einer Geldstrafe belegt: "Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?"

Verstrickung in Hoyzer-Affäre - Zwayer bestreitet bis heute

Es war eine Anspielung auf Zwayers Verstrickung in den Schiedsrichter-Skandal um Robert Hoyzer 2004. Zwayer war einst dessen Assistent, später deckte er die Manipulationen mit auf und war sogar Kronzeuge im Prozess gegen Hoyzer.

2006 war Zwayer tatsächlich vom DFB-Sportgericht für sechs Monate gesperrt worden, unter anderem weil er "ihm bekannte Spielmanipulationen" zunächst nicht gemeldet und von Hoyzer Geld angenommen haben soll. So war er damals für die Annahme von 300 Euro vom Sportgericht verurteilt worden, bestreitet die Vorwürfe aber bis heute. Eine Spielmanipulation wurde Zwayer nicht nachgewiesen.

Fröhlich erklärt dazu im "kicker": "Hier stand die Aussage von Robert Hoyzer, Felix Zwayer habe Geld genommen, gegen die von Felix Zwayer, der das dementiert hat. In dieser Situation hat er dann das Urteil akzeptiert", sagte Fröhlich: "Immer wenn der Vorgang in den letzten Jahren wieder aufgerollt wurde, hatte Felix mir gegenüber betont, dass er kein Geld angenommen hat."