Fußball-Saison 2021/22 Politik erlaubt Fan-Rückkehr im deutschen Profifußball

Stand: 06.07.2021 15:15 Uhr

Die Fußball-Fans dürfen sich in der kommenden Bundesligasaison auf eine Rückkehr ins Stadion freuen. Mit Beginn der Spielzeit 2021/22 sollen unter bestimmten Voraussetzungen maximal 25.000 Zuschauer die Spiele im deutschen Profifußball verfolgen dürfen.

Diesen Beschluss fassten am Dienstag (06.07.2021) die Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien. Die Arenen dürfen demnach zu maximal 50 Prozent ausgelastet werden, wobei die Gesamtzahl der Zuschauenden vorerst bei 25.000 gedeckelt ist.

Eine Ausnahme: Rekordmeister Bayern München darf in der heimischen Arena vor höchstens 20.000 Fans spielen, weil Bayern aufgrund der Delta-Variante, steigender Fallzahlen in anderen Ländern und der erwartbaren Reiserückkehrerproblematik zunächst einen vorsichtigen Kurs bei der Wiederzulassung von Zuschauern fahren will und nur eine Auslastung von höchstens 35 Prozent erlaubt.

Voraussetzung: Inzidenz unter 35

Grundvoraussetzung für die Zuschauer-Rückkehr ist die Freigabe durch die zuständigen Behörden. Dabei werden die Inzidenzzahlen berücksichtigt, die nicht über 35 liegen dürfen. In Baden-Württemberg liegt die Obergrenze bei 50. Sollten die Grenzwerte überschritten werden, sind maximal 5.000 Fans erlaubt.

Personen, die nicht geimpft oder nach einer Corona-Erkrankung genesen sind, müssen einen negativen Corona-Test vorlegen. Zudem sind die geltenden Hygieneregeln und das Abstandsgebot einzuhalten, heißt es in der Beschlussfassung.

Fans müssen geimpft, genesen oder getestet sein

Ins Stadion dürfen nur geimpfte, genesene oder getestete Fans. Die Maskenpflicht gilt bis zum Erreichen des Platzes, die Nachverfolgung von Infektionsketten durch die personalisierte Tickets ist Pflicht, "erkennbar alkoholisierten Personen" muss der Zutritt verweigert werden.

"Wir haben bundesweit Erfolge bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie erzielt. Das zeigen das niedrige Infektionsgeschehen und die positive Entwicklung der Impfkampagne", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller in seiner Eigenschaft als derzeitiger Vorsitzender der Ministerpräsidenten-Konferenz: "Dadurch gewinnen wir Spielräume, wieder Zuschauerinnen und Zuschauer bei großen Sportveranstaltungen, bei anderen Großveranstaltungen und vor allem bei großen und uns wichtigen kulturellen Events zuzulassen."

"Ich halte das im Großen und Ganzen für vernünftig", sagte auch der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach: "Ich glaube, dass das so funktionieren wird."

Maßnahmen zunächst bis 11. September befristet

Die beschlossenen Vorgaben orientieren sich "an der Laufzeit der Epidemischen Lage von nationaler Tragweite, die bis zum 11.09.2021 befristet ist", heißt es in der Beschlussfassung. Zu einem späteren Zeitpunkt seien "bei fortschreitenden Impfungen und allgemeiner Verbesserung der pandemischen Situation weitere Erleichterungen in Richtung Normalbetrieb" möglich.

Vorfreude groß

Die Vorfreude bei den Vereinen ist groß. "Das ist ein sehr positives Signal der Politik", sagte Alexander Wehrle, Geschäftsführer des 1. FC Köln. Man werde nach der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga am 14. Juli die Gespräche mit dem zuständigen Gesundheitsamt intensivieren, "um zu erfahren, wie viele Zuschauer konkret das Heimspiel gegen Hertha BSC besuchen dürfen".

Gestiegener Druck

Zuletzt hatten die Ligabosse um DFL-Boss Christian Seifert ("Ich sehe derzeit wenig Gründe, um in der zweiten Jahreshälfte nicht schrittweise zum Normalbetrieb von Großveranstaltungen jeglicher Art zurückzukehren") massiven Druck auf die Entscheidungsträger ausgeübt. Sogar Klagen standen im Raum, weil die Angst vor Pleiten immer größer wurde.

"Ein zweites Jahr nur mit Geisterspielen bedroht all die Klubs in ihrer Existenz, die im Wesentlichen auf Eigenerlöse angewiesen sind", sagte Vorstandssprecher Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt. Auch Klubchef Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund wurde deutlich: "Was ist, wenn die ersten Geimpften klagen, warum sie nicht ins Stadion dürfen? Warum sind wir nicht bereit, das wieder zuzulassen?" Präsident Herbert Hainer von Rekordmeister Bayern München war bereits am Montag "fest davon überzeugt, dass wir mit Zuschauern starten".