1. FC Union Berlin - 1899 Hoffenheim 2:1 Effizientes Union Berlin zermürbt auch Hoffenheim

Stand: 17.01.2022 00:01 Uhr

Neben einer disziplinierten Defensivleistung hat auch Torhüter Andreas Luthe Union Berlin gegen die TSG Hoffenheim den Sieg in der Fußball-Bundesliga gebracht.

Am Samstag (15.01.2022) lieferten sich die beiden Klubs am 19. Spieltag ein intensives Duell im Stadion An der Alten Försterei. Andreas Voglsammer (22. Minute) und Grischa Prömel (73.) trafen für Berlin. Zunächst hatte Timo Baumgartl ein Eigentor verschuldet und Hoffenheim die Führung geschenkt (16.).

Damit springt Union Berlin auf Europa-League-Rang fünf und zieht nach Punkten mit den viertplatzierten Hoffenheimern gleich (31).

Fischer nur bedingt zufrieden, TSG enttäuscht

Berlins Trainer Urs Fischer wollte davon jedoch nichts wissen und bezeichnete die Situation als "Momentaufnahme". Zufrieden mit der Leistung war er nur bedingt: "Wir hatten nicht den Zugriff, den Balldruck hinbekommen, der uns sonst auszeichnet."

"Wir sind natürlich alle brutal enttäuscht, haben das Spiel über weite Strecken dominiert. Zwar auf einem fiesen Boden - das soll aber keine Ausrede sein", analysierte Hoffenheims Verteidiger David Raum am Sportschau-Mikro.

Sein Trainer Sebastian Hoeneß erklärte: "Im letzten Drittel hat die Zielstrebigkeit gefehlt. Wir hatten ein paar Situationen, Union hatte definitiv nicht mehr." Er könne aber sonst "den Jungs keinen großen Vorwurf" machen.

TSG zunächst dominant, Bebou wirbelt

Hoffenheim nahm die erwartet raue Unioner Gangart direkt an. Den Gästen gelangen mehrere ansehnliche Ballstafetten, die TSG drängte Berlin teils tief an den eigenen Sechzehner. Die TSG bemühte sich, die Ballbesitzvorteile in der ersten halben Stunde auszuspielen.

Dementsprechend hatte auch Hoffenheim die erste Großchance der Partie: Stefan Posch scheiterte mit einem Flugkopfball an Unions Torhüter Andreas Luthe (12.) Zuvor hatte Ihlas Bebou geflankt und Richards für Posch aufgelegt.

Bebou kam auch sonst mit viel Dampf über seine rechte offensive Seite. Robin Knoche unterlief ein Stellungsfehler, Bebous scharfe Flanke köpfte Berlins Verteidiger Baumgartl ins eigene Netz.

Voglsammer holt Union ins Spiel

Auf einmal brannte es aber auf der Gegenseite: Eine Kopfball-Rückgabe von Dennis Geiger wurde für die eigene Hintermannschaft gefährlich. Unions Max Kruse konnte den Ball nicht verwerten, Prömel kam für den Querschläger dann einen Tick zu spät, sodass TSG-Schlussmann Oliver Baumann parieren konnte (17.).

Doch das war nur ein Vorbote – wenig später schlug Bastian Oczipka eine perfekte Flanke. In der Mitte stieg Voglsammer ohne Gegnerdruck hoch. Sein Kopfball prallte an die Unterkante der Latte und von Baumanns Schulter ins Netz.

Temporeiches Spiel mit körperbetonter Gangart

In Folge dessen stellte Berlin auch spielerisch wieder die Balance her. Die Partie entwickelte sich zu einem Duell zweier ebenbürtiger Teams und war enorm temporeich.

Manche Spielzüge wurden aufgrund hohen Gegnerdrucks auch überhastet verkorkst. Weil einige Pässe dementsprechend nicht an- und auch noch ein oder zwei Spieler zu spät kamen, waren hart geführte Zweikämpfe immer mehr die Regel.

Trimmel verhindert 0:2 – auch Luthe hellwach

Die zweite Halbzeit knüpfte an die erste an. Dabei war Hoffenheim wieder die bestimmendere Mannschaft. So musste Christopher Trimmel in letzter Not Andrej Kramaric am Abschluss hindern (51.). Zuvor hatte Dennis Geiger mit einem feinen Heber die Union-Defensive aus dem Spiel genommen.

Es war auch Berlins Torwart Luthe zu verdanken, dass auf der Anzeigetafel nicht das zweite Gäste-Tor erschien. Der 34-Jährige spielte mit: Nach einem Doppelpass sprintete Georginio Rutter kurz nach seiner Einwechselung in den Sechzehner. Luthe hatte die Situation aber erkannt und war zur Stelle (61.).

Becker bringt frischen Wind

Union verteidigte diszipliniert, darunter litt jedoch die eigene Offensivleistung. Und die TSG fand kein Durchkommen. Auf beiden Seiten gab es gute Ansätze, doch ebenso auch zu viele Ungenauigkeiten.

Der eingewechselte Sheraldo Becker brachte frischen Wind: Sein Kopfball strich hauchzart am Pfosten vorbei (72.). Kurz darauf machte es Prömel besser. Kruse traf nach einem Becker-Zuspiel erst den Querbalken, Prömel staubte per Kopf ab zur Unioner Führung.

Beide Klubs im DFB-Pokal-Achtelfinale

Am 20. Spieltag muss Berlin bei Borussia Mönchengladbach antreten (Samstag, 15.30 Uhr). Im Parallelspiel empfängt Hoffenheim Borussia Dortmund.

Zunächst steht aber für beide das DFB-Pokal-Achtelfinale am Mittwoch (20.45 Uhr) an. Dann spielt Union im großen Derby bei Hertha BSC (Live im Ersten), Hoffenheim hat den SC Freiburg vor der Brust.