VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt 1:1 Wolfsburg erkämpft sich Punkt gegen Frankfurt

Stand: 22.04.2019 22:26 Uhr

Der VfL Wolfsburg hat sich in der Fußballbundesliga verdient einen Punkt gegen ein sichtlich müdes Eintracht Frankfurt erkämpft. Die Gastgeber waren beim 1:1 (0:0) lange Zeit deutlich überlegen, hatten aber auch mit zwei Pfostentreffern Pech.

Frankfurts Führung am Montag (22.04.2019) war dabei völlig überraschend gefallen: Aus dem Nichts hatte der eingewechselte Jonathan de Guzman in der 78. Minute die Führung für die Gäste erzielt. Nach einem abgefälschten Schuss von Filip Kostic von der linken Seite nutzte de Guzman Balanceprobleme seines direkten Gegenspielers Josuha Guilavogui aus und schoss den Ball flach aus halbrechter Position ins lange Eck. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Wolfsburg sowohl die besseren Torchancen als auch zwei Aluminiumtreffer zu verbuchen. Erst kurz vor Schluss konnte John Anthony Brooks (90. Minute) den verdienten und umjubelten Ausgleich erzielen.

Das Unentschieden nutzt beiden Teams nur begrenzt: Wolfsburg liegt auf Rang neun vier Punkte hinter 1899 Hoffenheim auf dem Europa-League-Qualifikationsplatz. Frankfurt baute seinen Vorsprung als Vierter auf Borussia Mönchengladbach nur leicht aus, der Abstand beträgt nun zwei Zähler. Platz vier berechtigt zur Teilnahme an der Champions League.

Frankfurt müde, Wolfsburg im Chancenplus

In der ersten Hälfte zeigte sich schnell, dass die Europapokalbelastung an Frankfurt nicht spurlos vorübergegangen war: Die Eintracht-Spieler leisteten sich viele Abspielfehler - die Gastgeber machten es aber in der Anfangszeit der Partie nicht besser.

Die erste Großchance erarbeiteten sich dennoch die Wolfsburger: Daniel Ginczek hatte sich links durchgesetzt und rechts im Strafraum den freistehenden Wout Weghorst entdeckt: Das Zuspiel kam exakt auf den Niederländer, doch dessen Schuss kratzte Frankfurts Abwehrchef Makoto Hasebe von der Linie.

Und auch die Topchancen zwei und drei gingen auf das Wolfsburger Konto. Zuerst fischte Frankfurts Torhüter Kevin Trapp einen Schuss von Weghorst aus seinem linken unteren Eck, kurz danach konnten Brooks und Marcel Tisserand eine kurzzeitige Verwirrung im Frankfurter Fünfmeterraum nicht zur Wolfsburger Führung verwerten.

"Es war ein eigenartiges Spiel. Ich habe der Mannschaft in der Halbzeitpause gesagt: Das ist ein ganz komisches Gefühl. Wir hatten in der ersten Halbzeit viele Einschussmöglichkeiten, in der zweiten noch viel mehr", haderte VfL-Trainer Bruno Labbadia bei "Eurosport" nach der Partie mit den vergebenen Chancen.

Frankfurt mit langer Anlaufzeit

Frankfurt brauchte 40 Minuten, um seine erste gute Tormöglichkeit zu kreieren: Sebastian Rode flankte von der rechten Seite präzise auf den fast in der Luft stehenden Goncalo Paciencia. Im Reflex riss Wolfsburgs Ersatzkeeper Pavao Pervan die Fäuste hoch und verhinderte so die Führung der Gäste.

Im zweiten Abschnitt blieb die Eintracht im Prinzip nur bei Standardsituationen gefährlich, wurde dabei aber defensiv instabiler. Bei der nächsten Riesenchance setzte Robin Knoche eine Flanke von rechts wuchtig per Kopf an die Unterkante der Querlatte - der Ball sprang deutlich vor der Torlinie auf.

Frankfurt im Glück - zwei Wolfsburger Aluminiumtreffer

Das Aluminium half Frankfurt wenig später erneut, als Arnold aus der Distanz mit rechts den linken Pfosten traf. Und noch einmal Arnold brachte Trapp mit einem weiteren Fernschuss in Bedrängnis, den der Keeper der Hessen nur abklatschen lassen konnte. Als Frankfurt bei einem der wenigen Entlastungsangriffe in der zweiten Hälfte vor dem Wolfsburger Tor auftauchte und de Guzman zur Führung traf, zeigte die Abwehr der Gastgeber quasi die einzige Unaufmerksamkeit der Partie. Kurz vor dem Ende profitierte nun auch Wolfsburg von seiner guten Einwechslung: Felix Klaus bediente nach einem temporeichen Solo den in der Mitte durchgelaufenen Brooks, der in Mittelstürmermanier den umjubelten Ausgleich erzielte.

"Man hat gesehen, dass es sehr schwierig für uns war. Wir haben viel liegengelassen gegen Benfica, das hat Kraft gekostet", ordnete Eintracht-Torhüter Kevin Trapp am ARD-Mikro die offensichtliche Ermüdung der Eintracht durch die Europa-League-Partie vom vergangenen Donnerstag ein. Er ergänzte: "Umso schöner ist es, dass wir 1:0 in Führung gehen. Aber erstmal überwiegt die Enttäuschung."

Der VfL Wolfsburg spielt am kommenden Spieltag in der nächsten schweren Partie bei 1899 Hoffenheim (Sonntag, 28.04.19, 15:30 Uhr). Für die Frankfurter geht es im Ligabetrieb bereits tags zuvor (15.30 Uhr) mit dem Spiel zu Hause gegen Hertha BSC weiter.

Thema in Sport aktuell, Deutschlandfunk, ab 22.50 Uhr

Das Restprogramm
VfL Wolfsburg Eintracht Frankfurt
1899 Hoffenheim (A) Hertha BSC (H)
1. FC Nürnberg (H) FC Chelsea (Euro League, H)
VfB Stuttgart (A) Bayer Leverkusen (A)
FC Augsburg (H) FC Chelsea (Euro League, A)
1. FSV Mainz 05 (H)
Bayern München (A)