1. FC Union Berlin - Borussia Dortmund 0:3 Reaktion gezeigt - Reus macht für Dortmund gegen Union den Unterschied

Stand: 13.02.2022 00:01 Uhr

Nach der Heim-Klatsche gegen Leverkusen hat Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga die geforderte Reaktion gezeigt: Bei Union Berlin machte vor allem Kapitän Marco Reus den entscheidenden Unterschied.

Mit dem 3:0 (2:0)-Sieg an der Alten Försterei am Sonntag (13.02.2022) verkürzten die Borussen am 22. Spieltag den Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München wieder auf sechs Punkte - der Dauermeister hatte tags zuvor mit seiner 2:4-Niederlage in Bochum die Vorlage geliefert. Für Union war deutlich mehr drin, es fehlte aber eine ganz entscheidende Qualität.

Dabei waren die Eisernen eigentlich gut ins Spiel gekommen, hatten sofort die Oberhand in den Zweikämpfen und durch Taiwo Awoniyi, Sven Michel und Sheraldo Becker auch vielversprechende Abschlusssituationen. Fehlende Genauigkeit und Abgezocktheit waren aber das Problem, vor allem der quirlige Michel wollte zweimal noch querlegen, statt es aus bester Position selbst zu versuchen.

BVB konsequenter vor dem Tor

In der letzten Konsequenz vor dem Tor lag an diesem Sonntagnachmittag (13.02.2022) der große Unterschied. Bei einem Dortmunder Angriff blieb Marco Reus zwar zunächst an Benjamin Knoche hängen, bekam den Abpraller dann aber von Mo Dahoud nochmal in den Lauf gespielt - Union-Keeper Andreas Luthe kassierte den Schuss aus kurzer Distanz durch die Beine (18.).

Auch beim 2:0 reagierte der BVB-Kapitän schneller als die Berliner Abwehrspieler. Nach einem langen Pass von Dan-Axel Zagadou stolperten Bastian Oczipka und Donyell Malen, Reus ersprintete die Kugel, umkurvte Luthe und schob in aller Ruhe ins kurze Eck ein (25.).

Kobel verhindert den Anschluss

Die Dortmunder Deckung, die zuletzt beim 2:5 gegen Bayer Leverkusen auseinandergenommen wurde, stand auch diesmal nicht immer sicher. In der 35. Minute hatte Oczipka nach einer perfekten Ablage von Michel den Anschluss auf dem Fuß, scheiterte aber an Kobel, der mutig aus dem Tor kam und so den Winkel entscheidend verkleinerte.

Aus der Halbzeitpause kamen die Unioner wie schon im ersten ersten Durchgang wacher, Dortmund verfiel in Passivität und überließ den Gastegebern das Mittelfeld. Doch der Abschluss blieb das Problem der Berliner: Grischa Prömel verfehlte per Kopf knapp das BVB-Tor (48.), dann war Awoniyis Querpass zu Levin Öztunali so ungenau, dass Mats Hummels noch klären konnte (51.). Auch Michel fehlte nach dem Zuspiel von Oczipka die Präzision (61).

Fehlentscheidung hilft dem BVB

Umso schmerzhafter für Union war die Phase ab der 70. Minute. Mit einer der ganz wenigen Offensivaktionen kam das Team von Marco Rose zur Vorentscheidung: Raphael Guerreiro stocherte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie, nachdem Timo Baumgartl zweimal nicht klären konnte.

Als dann kurz danach durch Kevin Möhwald per Kopf endlich der Anschlusstreffer gelang, hatte der VAR etwas dagegen - zu Unrecht. Hinter Möhwald war auch Anthony Ujah zum Kopfball hochgestiegen, Manuel Akanji sprang ihm mit der Stirn in die Ausholbewegung und wurde dabei leicht touchiert. Der Dortmunder Verteidiger reklamierte nicht mal, dennoch wollte Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck nach Ansicht der Bilder eine Regelwidrigkeit erkannt haben und nahm das Tor zurück.

Union-Fans feiern trotz Niederlage

Mit dieser Fehlentscheidung war Union der Zahn endgültüg gezogen. Vor allem die eingewechselten Möhwald und Ujah versuchten zwar noch einmal alles, begeisterten damit auch die Fans der Eisernen. Das Problem mit der fehlenden Präzision vor dem gegnerischen Tor zog sich aber bis zum Schlusspfiff durch.

Union in Bielefeld, Dortmund gegen Gladbach

Union muss am kommenden Samstag (19.02.22, 15.30 Uhr) bei Arminia Bielefeld antreten, Dortmund spielt am Sonntag (20.02.22, 17.30 Uhr) gegen Gladbach.