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TSG Hoffenheim - VfL Wolfsburg 2:1
Rückschlag für Wolfsburg in Hoffenheim
Von Arne Lichtenberg
Der VfL Wolfsburg ist im Kampf um die Champions-League-Teilnahme erstmals seit rund zwei Monaten gestrauchelt. Nach neun Partien ohne Niederlage (sechs Siege, drei Unentschieden) verloren die Niedersachsen am 24. Spieltag der Fußball-Bundesliga 1:2 (1:2) bei der TSG Hoffenheim.
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Die ersten Liga-Gegentore nach über elf Stunden, die erste Niederlage nach neun Spielen: Die Serien des Rückrunden-Topteams VfL Wolfsburg sind gerissen. Der Champions-League-Aspirant verlor am Samstag (06.03.2021) mit 1:2 bei der TSG 1899 Hoffenheim. Keeper Koen Casteels kassierte nach 673 Minuten in der Fußball-Bundesliga erstmals wieder ein Gegentor, als Christoph Baumgartner (8.) die Hoffenheimer in Führung brachte. Nach dem Ausgleich durch Hoffenheim-Schreck Wout Weghorst (23.) gelang Andrej Kramaric (41.) noch vor der Pause die erneute Führung.
Aufregung um Otavios Attacke
Zum ersten Mal unter Coach Sebastian Hoeneß ist die TSG vier Spiele in Serie unbesiegt. Die Wolfsburger verpassten es, auch im zehnten Spiel nacheinander ungeschlagen den Platz zu verlassen und Rang drei in der Tabelle zu festigen. "Speziell in der 1. Halbzeit haben wir zu sorglos verteidigt. Wir hatten gedacht, wir haben eine gute Serie, das läuft schon, das hat uns heute das Genick gebrochen", sagte Wolfsburgs Maximilian Arnold in der Sportschau. "Diese Mentalität, dieser unbedingte Siegeswille, der war heute da und dann kannst du so ein Spiel auch gewinnen", sagte Hoffenheims Christoph Baumgartner in der Sportschau.
Sekunden vor dem Ende kassierte Wolfsburgs Paulo Otavio wegen einer brachialen Notbremse noch die Rote Karte. Keeper Casteels war bei einer Wolfsburger Ecke aufgerückt war, als diese von den Hoffenheimern geklärt wurde, stürmte Munas Dabbur auf das verwaiste VfL-Tor zu. Doch Otavio räumte den Israeli mit einem beidbeinigem Scherenschlag kurz vor der Strafraumgrenze ab und kassierte wegen einer Notbremse als letzter Mann in der 94. Minute die Rote Karte. Bei dem Foul nahm er eine Verletzung seines Gegenspielers billigend in Kauf.
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Wolfsburg früh geschockt
Das Spiel begann für die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner denkbar schlecht. Spektakulär schloss Hoffenheims Baumgartner per Volleyschuss nach Brustannahme ab. Der Ball krachte unter die Latte und ins Tor - ausgerechnet bei seinem Ex-Klub ein Gegentreffer für Casteels. "Die Gegentore stören mich, weil wir verloren haben, weil wenn man zu Null spielt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man das Spiel gewinnt oder wenigstens ein Unentschieden herausholt", sagte der belgische Keeper in der Sportschau. "Die Serie habe ich nie im Kopf gehabt."
Aufgeschreckt wirkte Wolfsburg dadurch nicht, aufgeregt auch nicht. Zunächst machte Hoffenheim weiter das Spiel. Die Hoeneß-Mannschaft kombinierte gefällig. Vor allem Baumgartner trieb das TSG-Spiel an.
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Weghorst trifft gegen den Lieblingsgegner
Aber da gibt es ja diese besondere Liaison von Weghorst und den Hoffenheimern. Gegen Leipzig beim Pokal-Aus war er jüngst noch vom Pech verfolgt, als er bei einem Elfmeter wegrutschte und verschoss. Vier Pflichtspiele nacheinander war er sogar insgesamt ohne Tor geblieben, aber gegen die TSG war er mal wieder zur Stelle. Nach einem Pass aus der eigenen Hälfte von Xaver Schlager lief der 28 Jahre alte Niederländer mit dem Ball aufs TSG-Tor zu und schob unbedrängt und souverän an Keeper Oliver Baumann vorbei ins Tor.
Es war Weghorsts siebtes Liga-Tor gegen die TSG, sein 15. in dieser Saison. Trotz der nun stärkeren Phase der Wolfsburger gingen die Hoffenheimer aber noch vor der Pause erneut in Führung. Kramaric ließ sich aus kurzer Distanz eine Hereingabe nicht nehmen - und schon wieder war Casteels geschlagen.
Hoffenheims Sebastian Hoeneß: "Wir wollen jedes Spiel zeigen, was wir drauf haben" . Sportschau. 06.03.2021. 00:21 Min.. Verfügbar bis 06.03.2022. Das Erste.
Hoffenheim hält dem Druck stand
So wollte Wolfsburg partout nicht heimreisen. Die Mannschaft - nun auch mit Admir Mehmedi - drehte nach dem Seitenwechsel auf, erhöhte den Druck, hatte deutlich mehr Ballbesitz. Ein Kopfball von Weghorst streifte die Latte (61.) bei der besten Ausgleichschance. Hoffenheim ließ sich immer weiter in die eigene Hälfte drängen. Nach einem Klasse-Angriff initiiert von Baumgartner bot sich dann jedoch die große Möglichkeit für die Hausherren. Einen Freistoß aus 16 Metern schoss Kramaric aber deutlich am Tor vorbei (67.). Wolfsburg stemmte sich bis zum Ende gegen die dritte Niederlage in dieser Saison nach den punktlosen Spielen gegen den FC Bayern München und Borussia Dortmund - vergeblich.
Die Wolfsburger erwarten am kommenden Spieltag am Samstag (13.03.2021) den FC Schalke, Hoffenheim muss einen Tag später beim VfB Stuttgart ran.
Statistik
Fußball · Bundesliga · 24. Spieltag 2020/2021
Samstag, 06.03.2021 | 15.30 Uhr
1899 Hoffenheim
Baumann – Adams Nuhu, Grillitsch, Richards – Kaderabek, Rudy (90.+2 Bogarde), Samassékou, John (53. Sessegnon) – Baumgartner – Bebou (77. Skov), Kramaric (77. Dabbur)
VfL Wolfsburg
Casteels – Mbabu (46. Victor), Lacroix, Brooks, Paulo Otavio – Schlager (84. Bialek), Arnold – R. Baku, Gerhardt (46. Mehmedi), Steffen (71. Ginczek) – Weghorst
Fakten und Zahlen zum Spiel
Tore:
- 1:0 Baumgartner (8.)
- 1:1 Weghorst (23.)
- 2:1 Kramaric (41.)
Strafen:
-
Steffen (3. Karte in Saison )
-
Paulo Otavio (90. Minute+4/ wegen: Notbremse)
-
Lacroix (5. Karte in Saison )
-
Sessegnon (3. Karte in Saison )
-
Schlager (5. Karte in Saison )
-
Dabbur (2. Karte in Saison )
-
Paulo Otavio (5. Karte in Saison )
Schiedsrichter:
- Markus Schmidt (Stuttgart)
Vorkommnisse:
- Das Spiel fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Trainer Glasner (Wolfsburg) sieht wegen unsportlichen Verhaltens die Gelbe Karte (73.). Sportdirektor Schäfer (Wolfsburg) sieht wegen unsportlichen Verhaltens die Rote Karte (73.).
Stand der Statistik: Sonntag, 07.03.2021, 16:27 Uhr
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red/dpa/sid | Stand: 06.03.2021, 17:22