Hertha BSC - FC Bayern München 1:4 Nachlässige Bayern besiegen die Hertha klar

Stand: 23.01.2022 20:37 Uhr

Der FC Bayern München hat die Abwehrmauer von Hertha BSC problemlos geknackt und geht als Tabellenführer mit einem Sechs-Punkte-Polster in die zweite Winterpause der Fußball-Bundesliga.

Corentin Tolisso (25. Minute), Thomas Müller (45.), Leroy Sané (74.) und Serge Gnabry (79.) erzielten am Sonntag (23.01.2022) die Tore zum 4:1 (2:0) des überlegenen Tabellenführers gegen die erfolglos auf Schadensbegrenzung ausgerichtete Hertha. Dank mehrerer Paraden von Torwart Alexander Schwolow kassierten die Berliner nicht wie im Hinspiel einen bajuwarischen Fünfer-Pack. Jurgen Ekkelenkamp (80.) gelang der späte Berliner Treffer.

"Wir wollten die Herthaner von Anfang an unter Druck setzen und haben das auch getan", sagte Bayerns Keeper Manuel Neuer am Sportschau-Mikrofon, "wir können zufrieden sein mit dem, was wir heute gezeigt haben." "Mit Ausnahme des Gegentors, das absolut nicht notwendig war und das das tolle Ergebnis trübt, war die erste Halbzeit wahrscheinlich unsere stärkste", sagte Bayern-Coach Julian Nagelsmann der Sportschau, "aber insgesamt war das schon ein sehr, sehr gutes Spiel." Herthas Trainer Tayfun Korkut analysierte: "Um erfolgreich zu sein, müssen mehrere Dinge zusammenkommen: eine gute Defensivarbeit, ein Stück weit Glück und: die Momente nutzen, die man selbst hat. Einen Punkt hatten wir, das Glück, aber bei den Toren haben wir ein Stück weit mitgeholfen."

München dominiert die komplette Partie

Mit den Rückkehrern Lucas Hernandez und Kingsley Coman sowie Sané, der erstmals nach seiner Corona-Infektion in der Startelf war, dominierten die Münchner die gesamte Partie im Olympiastadion. Die Hertha konnte in ihrer derzeitigen Verfassung die leisen Hoffnungen von Borussia Dortmund als letztem Bayern-Verfolger auf einen Münchner Fehltritt nicht erfüllen.

Die Berliner gehen als Tabellen-13. mit nur drei Zählern Vorsprung auf den Relegationsrang in die Zwei-Wochen-Auszeit. Danach muss gegen den VfL Bochum und die SpVgg Greuther Fürth dringend gepunktet werden. "Wir wollen mutig sein", hatte Hertha-Trainer Tayfun Korkut gesagt. Das sah bei den Berlinern so aus, dass acht bis neun Spieler in zwei Ketten maximal 30 Meter vor dem eigenen Tor die Räume dicht machten.

Zwei Teenager gegen den bayrischen Powersturm

In der hintersten Kette spielten in Linus Gechter (17 Jahre) und Marton Dardai (19) nach den Ausfällen von Niklas Stark und Jordan Torunarigha notgedrungen zwei Teenager gegen den Powersturm um Rekordmann Robert Lewandowski.

Die Berliner Abwehr, beim 2:3 im Derby gegen den 1. FC Union am Mittwoch noch bröckelig, war durch diese Korkut-Maßnahme zumindest kurzzeitig solide. Torwart Alexander Schwolow parierte zudem gegen Müller (8.), Sané (12.) und Coman (16.).

Die Hertha-Angriffe waren überschaubar. Ishak Belfodil (21.) hielt Torwart Manuel Neuer mit einem Kopfball immerhin in Bewegung. Die Münchner hatten auch zwischen den aus kurzer Distanz erzielten Toren von Tolisso und Müller jede Menge Möglichkeiten.

Spiel von Katz und Maus

Auch in der zweiten Halbzeit ging das Spiel von Katz (München) und Maus (Berlin) weiter. Sané (47.), Gnabry (49./61.) und Müller (65.) hatten beste Chancen. Den möglichen Anschein von Spannung vergab Vladimir Darida (51.) bei der größten Hertha-Gelegenheit. Sané nutzte den einzigen Schwolow-Patzer zum dritten Tor, Gnabry legte nach, bevor Ekkelenkamp eine Münchner Unaufmerksamkeit nutzte. Die Berliner Fans nahmen es längst ironisch und sangen: "Jetzt geht's los".

Hertha gegen Bochum, Bayern empfängt Leipzig

Hertha BSC tritt am nächsten Spieltag gegen Bochum an (04.02.2022, 20.30 Uhr), Bayern empfängt tags darauf um 18.30 Uhr Leipzig.