FC Augsburg - 1. FSV Mainz 05 2:1 Elfmeter-Fehlentscheidung gegen Mainz: Augsburg nähert sich der Rettung

Stand: 07.04.2022 00:01 Uhr

Der FC Augsburg hat in der Fußball-Bundesliga einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht. Beim Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 am Mittwochabend (06.04.2022) gab es aber mal wieder Ärger um den Video Assistant Referee (VAR) - sogar der Schiedsrichter entschuldigte sich später.

Mit dem 2:1 (1:0) im Nachholspiel des Anfang März wegen zu vieler Corona-Fälle verlegten Duells des 26. Spieltags zogen die Augsburger in der Bundesliga am VfL Wolfsburg vorbei auf den 13. Tabellenplatz. Der 1. FSV Mainz 05 bleibt Zehnter und verpasst wohl die letzte Chance, nochmal im Kampf um die internationalen Plätze mitzumischen. Das waren die Mainzer letztlich selbst schuld.

Mainz schläft auch gegen Augsburg zu Beginn

Denn wie schon am vergangegen Sonntag beim 1:1 in Mönchengladbach verschliefen die Mainzer wieder die erste Hälfte. Augsburg schnürte den Gast von Beginn an in der eigenen Hälfte ein und hätte schon nach gut 50 Sekunden in Führung gehen können - doch Florian Niederlechner köpfte die Maßflanke von André Hahn weit am Tor vorbei.

Niederlechners Schwalbe wird auch noch belohnt

Die Führung nach zehn Minuten war folgerichtig - und hätte trotzdem so niemals fallen dürfen. Der Mainzer Keeper Robin Zentner ging zunächst völlig ohne Not im eigenen Strafraum in ein Dribbling, legte sich dabei den Ball zu weit vor und berührte Niederlechner minimal.

Niederlechner war allerding schon deutlich vor dem leichten Kontakt theatralisch abgehoben - trotz dieser Schwalbe zeigte Schiedsrichter Matthias Jöllenberg sofort auf den Elfmeterpunkt.

Es war eine eindeutige Fehlentscheidung, die Video-Assistent Tobias Stieler zwingend hätte einkassieren müssen - aber er schickte Jöllenbeck nicht mal an den Kontrollschirm. Augsburgs Verteidiger Jeffrey Gouweleeuw nahm das Doppelgeschenk von Zentner und Jöllenbeck auf jeden Fall dankend an und verwandelte zum 1:0.

Entschuldigung von Jöllenbeck

Starke Geste: Nach der Partie entschuldigte sich Jöllenbeck bei "Sky" für seinen falschen Pfiff. "Ich habe es in der Halbzeit gesehen. Fast zwei Welten. Klarer Fehler, ja." Er hätte sich gewünscht, wenn er vom Videoassistenten Stieler aus dem Kölner Keller korrigiert worden wäre, meinte er. "Ich nehme es aber auf meine Kappe."

Der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt klagte: "Was ist nicht verstehen kann, ist, dass der Keller in Köln nicht hilft und ihn da so einen Riesenfehler machen lässt." Auch der Mainzer Trainer Bo Svensson empörte sich: "Was machen die da in Köln? Das ist ein krasser Fehler."

Niederlechner: "Ich hab die Bilder gesehen, kein Elfmeter!"

Und auch bei den Spielern waren die Gemüter nach der Partie erhitzt. "Ich habe die Bilder gesehen, es war kein Elfer, muss man ehrlicherweise sagen. Aber ich kann dafür überhaupt nichts. Das muss spätestens der Mann im Kölner Keller sehen", erklärte Augsburgs Niederlechner am Sportschau-Mikro. Auf den Vorwurf von Robin Zentner, Niederlechner hätte selbst darauf aufmerksam machen müssen, reagierte der Augsburger gereizt:

"So ein Quatsch! Das Problem ist ja, dass er mich bei der Grätsche erwischt. Ich geh doch nicht zum Schiedsrichter hin und sage, das ist kein Elfemeter, wenn ich spüre, dass er mich erwischt - also wo sind wir denn?" Sein Fazit: "Es war kein Foul, aber auch keine Schwalbe"

Burkardt vergibt die Hundertprozentige

In der Partie nahm Mainz erst nach knapp 25 Minuten offensiv mal am Spiel teil. Dabei hätte Zentner beinahe ein wenig Wiedergutmachung geleistet, sein langer Pass führte zu einer Großchance von Jonathan Burkardt. Der ging nach einem krassen Missverständnis zwischen Augsburgs Verteidiger Reece Oxford und seinem Keeper Rafał Gikiewicz auf das leere Tor zu, geriet aber ins Stolpern und schoss vorbei.

Defensiv blieb Mainz aber anfällig. In der 32. Minute standen gleich drei Verteidiger um Hahn, der kam aber trotzdem frei zum Abschluss und traf auch ins linke Eck. Jöllenberg zeigte zur Mitte, doch diesmal intervenierte Stieler - Hahn hatte den Ball zuvor leicht mit dem Oberarm touchiert, sodass der Treffer wieder aberkannt wurde.

Widmer gleicht aus, Vargas kontert

Im zweiten Durchgang kamen die Gäste besser in die Partie, eroberten nach und nach das Mittelfeld und verdienten sicn den Ausgleich: Jean-Paul Boëtius spielte mit einem klugen Pass Silvan Widmer frei, der überlegt zum 1:1 abschloss. Doch Augsburg konterte sofort.

Noch ehe sich Frust oder Verunsicherung ob der verspielten Führung einstellen konnte, schlug der gerade erst eingewechselte Ruben Vargas zu. Hahn hatte eine Ecke per Kopf verlängert, Vargas nagelte den Ball zum 2:1 unter die Latte.

Gikiewicz rettet gegen Stach

Danach versuchten die Mainzer nochmal alles, kamen nur noch selten zu klaren Chancen. Die größte vergab Neu-Nationalspieler Anton Stach, der in 79. Minute völlig freistehend per Kopf am starken Gikiewicz scheiterte.

Die Augsburger spielen am Samstag (09.04.2022) beim FC Bayern, Mainz hat zeitgleich ein Auswärtsspiel beim 1. FC Köln.