Fußball | Corona-Pandemie Sport-Großveranstaltungen: Entscheidung zu bundesweiter Regelung verschoben

Stand: 30.11.2021 17:03 Uhr

Bei den Bund-Länder-Beratungen ist keine Entscheidung zu einer bundesweiten Regelung für Sport-Großveranstaltungen gefallen. Einige Länder kündigen jedoch Einschränkungen und Geisterspiele an.

Die Schalte der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten mit der geschäftsführenden Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem designierten Kanzler Olaf Scholz am Dienstag (30.11.2021) hat keine bundesweite Entscheidung für den Umgang mit Sport-Großveranstaltungen gebracht.

Einigkeit herrschte jedoch darüber, dass Großveranstaltungen demnächst bei der Zuschauer-Auslastung begrenzt werden sollen. Bis zum kommenden Donnerstag sollen nun konkrete Vorschläge erarbeitet werden. In zwei Tagen kommen dann Bund und Länder erneut zusammen, um über diese abzustimmen.

Wohl Geisterspiele im Süden und Osten vorgesehen

In Sachsen sind derzeit schon Zuschauer ausgeschlossen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sagte im Anschluss an die Beratungen: "Man kann davon ausgehen, dass die Bundesliga ohne Zuschauer weiterspielen soll. Das ist eine richtige Entscheidung."

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder gab eine entsprechende Empfehlung ab: "Bis zum Jahresende sollte man in den Profiligen ohne Zuschauer auskommen."

Er kündigte zudem an, dass dies für Bayern eingeführt werden soll, sofern keine gesamtdeutsche Regelung zustande kommt. Einen Zuschauerausschluss kündigte auch Baden-Württembergs Landeschef Winfried Kretschmann mit Gültigkeit ab Donnerstag an.

Und auch in Niedersachsen kann sich Innenminister Boris Pistorius Geisterspiele vorstellen. "Die Verordnung wird ab nächster Woche dann im Zweifel eben auch vorsehen, auf eine Kapazitätsgrenze von 25 Prozent herunterzugehen oder sogar zu Geisterspielen", sagte Pistorius in Hannover.

Berlin und NRW planen begrenzte Zuschauerkapazitäten

Woanders sieht man die Notwendigkeit von Geisterspielen noch nicht, möchte die bestehenden Regeln aber verschärfen. In der Bundeshauptstadt Berlin hat sich der Senat darauf geeinigt, dass bei Sportveranstaltungen in Innenräumen demnächst nur noch 2.500 Zuschauer erlaubt sein sollen. Im Freien, wie in Fußballstadien, liegt die Höchstgrenze bei 5.000 Fans. Voraussetzung ist ein entsprechendes Hygienekonzept. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci sagte am Dienstag: "Mit diesem Beschluss verhindern wir volle Stadien."

In NRW soll es demnächst ebenfalls keine volle Auslastung bei Sport-Großveranstaltungen mehr geben. "Entscheidend ist: So Bilder wie vom Wochenende in Köln darf es und wird es nicht wieder geben", sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst. Laut einem Bericht des "Kölner-Stadt-Anzeigers" soll das Kabinett bei seiner morgigen Sitzung beschließen, dass die Auslastung bei Großveranstaltungen maximal ein Drittel der Kapazität betragen soll.

Parlamente müssen zustimmen

Laut der seit vergangener Woche geltenden Gesetzeslage müssen die Landesparlamente eine entsprechende Regelung beschließen. Auf Bundesebene müsste der Bundestag einer Verschärfung des Infektionsschutzgesetz zustimmen. Sollten Länder eigene schärfere Maßnahmen auf ihrem Hoheitsgebiet planen, setzt dies einen Beschluss der jeweiligen Landtage voraus.