Fußball | Bundesliga Elf des Spieltags - starke Schützen, souveräne Abräumer

Stand: 13.12.2021 07:15 Uhr

In der Bundesliga waren die Spiele am Wochenende hart umkämpft und fast alle sehr eng. Es kam enorm auf die Mentalitätsspieler der Teams an. Und die landeten auch in der Elf des Spieltags!

Tor - Manuel Riemann (VfL Bochum): Der Keeper des VfL Bochum hätte in der ersten heißen Szene des Derbys gegen den BVB fast für sein enormes Selbstbewusstsein bezahlt, als er den Ball bei einem Soloversuch vertändelte und um ein Haar ein frühes 0:1 verschuldete. Jude Bellingham konnte die Gelegenheit für Dortmund nicht nutzen und läutete damit eine fantastische Performance des Bochumer Keepers ein. Riemann rettete in den verbleibenden 70 Minuten gleich mehrfach gegen allein vor ihm auftauchende BVB-Stürmer, brachte sogar Erling Haaland mit seiner Präsenz aus der Ruhe.

Abwehr - Kevin Vogt (TSG Hoffenheim): Im Baden-Duell konnte sich die TSG Hoffenheim in Freiburg durchsetzen, weil Chris Richards in der Nachspielzeit zum entscheidenden 2:1 einköpfen konnte. Vorausgegangen war ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem die TSG ein paar Spieler mit ein klein wenig besserer Tagesform aufbieten konnte. Vogt zum Beispiel. Der Routinier hielt mit seiner stoischen Ruhe und großen Übersicht die Abwehr seines Teams zusammen und war als Führungsspieler Fixpunkt im Auftreten der TSG.

Abwehr - Angelino (RB Leipzig): Im ersten Spiel unter dem neuen Coach Domenico Tedesco zeigten die Leipziger mal wieder ihren schönen temporeichen Kombinationsfußball, den sie bislang in der Saison so gut versteckt hatten. Die beiden ersten Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 gegen Mönchengladbach bereitete dabei der agile Angelino mit zwei Maßflanken vor. So spielfreudig hatte man den linken Außenverteidiger schon lange nicht mehr gesehen. Können Trainerwechsel auf Anhieb so viel bewirken?

Abwehr - Konstantinos Mavropanos (VfB Stuttgart ): Der stabile Abwehrspieler der Stuttgarter kann schießen! Das weiß man in der Bundesliga seit geraumer Zeit, dennoch gelingt es den Gegnern nicht immer, dem VfB-Verteidiger die Schussbahn aufs Tor zu verstellen. Und sowas nutzt der Grieche dann. Wie bei Stuttgarts Auswärtssieg in Wolfsburg, als Mavropanos 17 Meter vor dem Tor die Kugel gut liegen hatte und humorlos in den rechten Winkel drosch. Und weil Mavropanos auch noch in der Verteidigung eine starke Leistung zeigte, gehört er hier in die Elf des Spieltags.

Mittelfeld - Timothy Tillman (SpVgg Greuther Fürth): Ein einziger Punkt nach 14 Spielen - das war die Ausbeute der Fürther vor dem Heimspiel gegen Union Berlin. "Wir glauben noch an den Klassenerhalt", hatte Mittelfeldmann Timothy Tillman vor der Partie betont. Der 22-Jährige ließ Taten folgen. Im zentralen Mittelfeld hatten Tillman und Co. Vorteile gegen Union, die letztlich ausschlaggebend für den ersten Saisonsieg der "Kleeblätter" waren. Und Tillman überzeugte mit seiner Zweikampfstärke dabei ganz besonders.

Mittelfeld - Niklas Dorsch (FC Augsburg): Markus Weinzierl wusste am Freitagabend nach dem 2:0-Sieg in Köln, bei wem er sich ganz besonders bedanken musste: "Das Traumtor von Niklas Dorsch war die Krönung seiner Leistung. Wir sehen, dass er unheimliche Qualität hat", sagte der Trainer des FCA. Dorsch, der als zentraler defensiver Mittelfeldspieler viele wichtige Zweikämpfe gewann, war schlichtweg Chef auf dem Platz. Zudem war er auch noch entscheidend an Augsburgs Treffern beteiligt: Das 1:0 durch André Hahn leitete er mit einem feinen Pass in die Tiefe ein, das 2:0 besorgte er mit einem Traumtor aus der Distanz gleich ganz selbst.

Mittelfeld - Kristijan Jakic (Eintracht Frankfurt): Die Frankfurter Fans konnten sich am Sonntagabend über Powerfußball pur ihres Teams freuen. Dazu gehören in erster Linie Aggressivität und Zweikampfstärke im Mittelfeld. Das ist das Revier unter anderem von Jakic, der gegen Bayer Leverkusen einen Riesenjob für die Eintracht leistete. Und noch einen Traumtreffer zum zwischenzeitlichen 4:2 beisteuerte.

Mittelfeld - Marco Reus (Borussia Dortmund): Ein furchtbarer Samstag für die Dortmunder Borussia, die sich in Bochum trotz drückender Überlegenheit einfach nicht entscheidend durchsetzen konnte. Lange sah es sogar nach einer Niederlage aus, mit der sich jedoch ganz besonders einer nicht abfinden wollte: Reus. Der Kapitän ergriff im zweiten Abschnitt die Initiative, ließ sich immer wieder tief ins Mittelfeld zurückfallen, um sein Team höchstpersönlich nach vorn treiben zu können. Was am Ende belohnt wurde - zumindest noch mit dem Ausgleich, den natürlich Reus einleitete.

Angriff - Christopher Nkunku (RB Leipzig): An zehn der 19 Leipziger Torschüsse war Nkunku direkt beteiligt. Kein Spieler gab mehr Torschüsse ab als der Franzose (sechs). Er gab seine fünfte Torvorlage und erzielte sein siebtes Tor der laufenden Bundesliga-Spielzeit. Der 24-jährige Franzose spielt bislang die Saison seines Lebens, was in der durchaus holprigen Saison der Leipziger zuweilen etwas untergeht. Wenn bisher etwas ging bei Leipzig, dann ging das über Nkunku.

Angriff - Jamal Musiala (Bayern München): Bislang galt Musiala als das hoffnungsvolle Nachwuchstalent des FC Bayern, dem die Zukunft gehört. Nebenbei beeindruckt er seit seinem Bundesligadebüt im Sommer 2020 (damals als 17-Jähriger) mit seiner Leichtigkeit und unbekümmerten Art. So langsam wird Musiala erwachsen. Und seine Rolle eine ernstere. Gegen das hartnäckige Mainz 05 brauchten die Bayern den Youngster als spielentscheidenden Mann. Der erzielte spät das Siegtor zum 2:1. Und brachte die Mainzer mit seinem Big Point zur Strecke.

Angriff - Stevan Jovetic (Hertha BSC): 2:0 - Herthas enorm wichtiger Heimsieg gegen Bielefeld hatte einige Väter. Ein ganz wichtiger war Angreifer Jovetic. Der 32-Jährige, der im Sommer neu zur Hertha gestoßen war, beschäftigte Arminias Abwehr immer wieder ganz beträchtlich und schoss einen wunderbaren Treffer zum 1:0. Schon beim 2:2 in Stuttgart hatte Jovetic zweimal getroffen. Er zeigt: Auf ihn kann sich Hertha im Kampf um Stabilität im Moment ganz besonders gut verlassen.

Die Elf des 15. Bundesliga-Spieltags im Überblick