Fußball | Bundesliga Elf des Spieltags - "Doppelpacker", Antreiber und Routiniers

Stand: 09.01.2022 21:32 Uhr

"Doppelpacker", Antreiber und Routiniers stehen in der Sportschau-Elf des 18. Spieltags, der ein paar Überraschungen bereithielt.

Tor - Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach): Insgesamt 50 Ballkontakte hatte der Torhüter der Borussia zu verzeichnen - und gefühlt ebenso viele Paraden. Es waren natürlich ein paar weniger, aber was auf sein Tor kam, das entschärfte der Schweizer. Zumindest fast. Beim zwischenzeitlichen Bayern-Führungstreffer durch Robert Lewandowski war er machtlos. Ansonsten hatte der 33-Jährige einen großen Anteil am Auswärtserfolg der Mönchengladbacher in München.

Abwehr - Stefan Lainer (Borussia Mönchengladbach): Fleißig wie ein Uhrwerk, dabei noch bemerkenswert dynamisch, offensiv und willensstark. Der Gladbacher Rechtsverteidiger krönte seine starke Leistung gegen den FC Bayern mit einem Kopfballtreffer zum 2:1-Siegtreffer nach einem Eckball - dabei misst der 29-Jährige gerade einmal 1,75 Meter. Nach 79 Minuten hatte Lainer schon 10,2 Kilometer auf der rechten Seite abgespult. Dann konnte er sich in seinen verdienten Feierabend verabschieden.

Abwehr - Mats Hummels (Borussia Dortmund): Der Dortmunder Verteidiger scheint wieder schmerz- und verletzungsfrei zu sein. Gegen die Frankfurter war er der Abwehrchef, der mit Umsicht und spielerischer Klasse viele knifflige Situationen löste. Auch wenn der BVB zwei Gegentore kassierte, war der 33-Jährige eine große Säule in der Verteidigung. Eine Passquote von knapp 90 Prozent, 10,8 Kilometer Laufleistung und 62,5 Prozent gewonnene Zweikämpfe sind eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Und auch in den Sprintduellen mit den Frankfurter Angreifern kurz vor dem Ende wirkte der Routinier noch frisch und ging als Sieger daraus hervor.

Abwehr - David Raum (1899 Hoffenheim): Der Jung-Nationalspieler zeigte wieder einmal eine sehr überzeugende Leistung. Nicht nur, weil er den Treffer zum 3:1-Endstand erzielte. Das Tor zum zwischenzeitlichen 1:1 durch Ihlas Bebou bereitete der 23-Jährige mit einer präzisen Flanke auch noch vor. Seine Dynamik und Durchsetzungsstärke auf der linken Seite sind einmalig in der Bundesliga. Mit 12,51 Kilometern spulte er das intensivste Programm aller Akteure auf dem Platz ab. Mit über 31,82 km/h Höchstgeschwindigkeit war er von der Augsburger Konkurrenz so gut wie nicht zu stoppen.

Mittelfeld - Woo-yeong Jeong (SC Freiburg): Der südkoreanische Offensivspieler präsentierte sich gegen Arminia Bielefeld in starker Form. Er erzielte einen Treffer, gab insgesamt sechs Torschüsse ab, war brandgefährlich und kurz davor, einen weiteren Treffer zu erzielen. Aber auch seine übrigen Werte überzeugten: Der 22-Jährige war mit 32,04 km/h drittschnellster Spieler auf dem Platz, lief insgesamt 11,6 Kilometer, hatte 51 Ballkontakte. Eine überzeugende Leistung des Offensivmanns.

Mittelfeld - Milos Pantovic (VfL Bochum): Es ist im Fußball manchmal die eine Situation, die alles verändert. Offensivmann Pantovic sorgte in der Partie gegen den VfL Wolfsburg dafür, dass Bochum als Sieger vom Platz gehen konnte. Aber der Serbe stand nicht zufällig zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle. Der 25-Jährige arbeitete viel, lief knapp elf Kilometer, schoss am häufigsten auf das Wolfsburger Tor (3) und gewann 65 Prozent seiner Zweikämpfe. Alles Werte, die belegen, weshalb Pantovic bei den Bochumern nur sehr schwer zu ersetzen ist.

Mittelfeld - Grischa Prömel (Union Berlin): Besser hätte der 27. Geburtstag nicht laufen können für Prömel. Mit seinem ersten Doppelpack im Profifußball bescherte er Union Berlin nahezu im Alleingang einen Punktgewinn bei Bayer 04 Leverkusen. "Ein schöner Tag für mich, ja ein kleines Wunder", sagte Prömel nach Abpfiff. Seine Effektivität war zudem bemerkenswert: zwei Torschüsse, zwei Treffer. Damit bleiben die "Eisernen" weiterhin ein Kandidat für die internationalen Plätze.

Mittelfeld - Jude Bellingham (Borussia Dortmund): Der Dortmunder Mittelfeldspieler leitete die Wende ein beim spektakulären 3:2-Auswärtserfolg des BVB in Frankfurt - nicht nur wegen seines zwischenzeitlichen Ausgleichtreffers zum 2:2 nach 87 Minuten. Der 18 Jahre alte Engländer ist bereits zu einer Führungsfigur für die Dortmunder geworden. Er treibt das Spiel mit seinem unbändigen Einsatzwillen, aber auch seiner technischen Versiertheit an und dirigiert sein Team lautstark. Mit knapp 80 Prozent angekommener Pässe ist er zudem eine wichtige und sichere Ballstation im BVB-Mittelfeld.

Angriff - Ilhas Bebou (1899 Hoffenheim): Sein explosiver Antritt, seine herausragende Physis und seine starke Ballbehandlung sind die besonderen Vorzüge, die den Hoffenheim-Angreifer auszeichnen. Zweimal schlug der Deutsch-Togolese gegen Mainz 05 zu, war mit 32,82 km/h der schnellste Hoffenheimer. Und er war sehr effektiv: Zwei seiner drei Torschüsse landeten im gegnerischen Tor. Ein nahezu perfekter Arbeitstag für den 27-Jährigen.

Angriff - André Silva (RB Leipzig): Ein Stürmer wird nicht nur an Toren gemessen, sagte RB-Trainer Domenico Tedesco nach dem Erfolg gegen Mainz 05. Aber auf die beiden Treffer von Silva hätte der Coach wohl nur ungern verzichtet. Der Portugiese findet unter Tedesco immer besser in das Team hinein, ist sowohl Torjäger als auch Wandspieler, um seine Kollegen in Szene setzen zu können. Vier Torschüsse, zwei Tore ist eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Zudem konnte der 26-Jährige 55 Prozent seiner Zweikämpfe gewinnen, was für einen Stürmer eine sehr ordentliche Quote ist.

Andre Silva atmetet vor seinem Elfmeter im Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 tief ein

Angriff - Anthony Modeste (1.FC Köln): Der Franzose bleibt ein Phänomen in Reihen des 1. FC Köln. Von seinen nun insgesamt zwölf Saisontreffern erzielte Modeste neun mit der Stirn, so auch das 1:0 gegen Hertha BSC. Seine Vorlage zum 2:0 von Ondrej Duda bewerkstelligte der 33-Jährige ganz überlegt ebenfalls mit dem Kopf. Modeste war nicht nur beim 3:1 in Berlin die personifizierte Lebensversicherung der Rheinländer.

Die Elf des 18. Bundesliga-Spieltags im Überblick