Fußball | Bundesliga "Eine schlechte Nachricht für die Bundesliga" - Internationale Pressestimmen

Stand: 24.04.2022 10:30 Uhr

Nach dem zehnten Meistertitel in Folge verneigen sich die internationalen Medien vor dem FC Bayern. Die in Europa beispiellose Dominanz des Serienmeisters wird aber auch mit Sorge gesehen.

Italien:

"Gazzetta dello Sport": "Es gibt nur Bayern. Der Fan Nagelsmann hat den Europa-Rekord. Zehnter Bundesliga-Titel in Serie, es ist das erste Mal in den Top-5-Ligen Europas. (...) Der Bayern-Fan Julian Nagelsmann hat erstmals den süßen Geschmack des Erfolgs erlebt und ist zum ersten Mal deutscher Meister geworden in einem Alter, in dem man normalerweise seine aktive Karriere beendet oder Kinder trainiert."

"Corriere dello Sport": "Bayern-Party in der Bundesliga! Dortmund k.o., 32. Titel. Die Bayern kennen kein Pardon und erobern ihren zehnten Titel in Serie."

"Gut für die Bayern, eine schlechte Nachricht für die Bundesliga"

Spanien:

"Marca": "Am Ende kam es so, wie es kommen musste. Bayern ist Meister. Zehn Jahre in Serie. Gut für die Bayern, aber eine schlechte Nachricht für die Bundesliga, die von Beginn an selbstverständlich erscheint. Seit Beginn der Bundesliga haben die Bayern 31 Titel geholt, alle anderen Mannschaften zusammen 28. Auf dass das Bier fließt."

Frankreich:

"L'Équipe": "Ein bayerisches Jahrzehnt. Nach der zehnten Meisterschaft in Serie wünscht sich der FC Bayern vor allem, nach zwei enttäuschenden Jahren wieder auf höchstem europäischen Niveau mithalten zu können. (...) In der brechend vollen Allianz Arena wollten sich die Spieler von Julian Nagelsmann die Chance vor den eigenen Fans und gegen den ernsthaftesten Konkurrenten der vergangenen Jahre nicht entgehen lassen."

England:

"The Sun": "Dekade der Dominanz. Bayern München holt den zehnten Bundesliga-Titel in Serie mit Stil bei einem kolossalen Sieg über Borussia Dortmund in Der Klassiker."

USA:

"The New York Times": Die Dominanz des FC Bayern wird von den Mächtigen im deutschen Fußball und von den Verantwortlichen der Deutschen Fußball-Liga seit Jahren als Standortvorteil verkauft. Die Führungsphilosophie der Bayern, so die Botschaft, sei die beste Werbung für den deutschen Fußball und strahlt auch auf den Rest der Bundesliga aus. ... Mit ihrem finanziellen Vorsprung leben die Bayern zugleich in einer anderen Welt als die vermeintliche Liga-Konkurrenz. Es gibt einige in Deutschland, die diese Situation als gefährlich ansehen, und die Wettbewerbsgleichheit in der Bundesliga als fundamental bedroht."

ESPN: "Auf dem Platz brauchen die Bayern bedeutend bessere Führung auf lange Sicht. Sie haben talentierte Verteidiger, aber ihnen fehlt in der Defensive eine natürliche Autoritätsfigur. Dies gilt auch abseits des Platzes. Manchmal war Nagelsmann der einzige, der als Staatsmann/Sprecher/Diplomat alle möglichen Themen behandeln musste, während Kahn und Salihamidzic im Vergleich still waren. Der frühere Präsident Uli Hoeneß, der nicht überall außerhalb der Bayernsphäre beliebt ist, hatte eine Art, seinen gigantischen Status zu nutzen, um den Druck auf sich zu nehmen."

Schweiz:

"Blick": "Feiern München! Weil Dortmund das "Spitzenspiel" mit 1:3 verliert, haben die Bayern drei Runden vor Schluss zwölf (!) Punkte Vorsprung. Als die Bayern zum letzten Mal nicht Meister wurden, war Barack Obama noch US-Präsident, die Europäische Union gewann den Friedensnobelpreis und Roger Federer holte in London Olympia-Silber. Zehn Jahre sind seither vergangen. Die Welt ist mittlerweile eine andere. Die Bundesliga nicht. Dort sind die Bayern die unumstrittene Nummer 1."