Fußball | Bundesliga Neue Fälle vor Rückrundenstart: Corona bereitet der Bundesliga Sorgen

Stand: 04.01.2022 16:42 Uhr

Wenige Tage vor dem Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga nehmen die Coronafälle innerhalb der Vereine zu. Die Angst vor Spielausfällen wird größer.

Kurz vor dem Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga am Freitag (07.01.2022) halten die Corona-Sorgen die Bosse in Atem. Allein beim Münchner Dauermeister sind vor dem Auftaktspiel gegen Borussia Mönchengladbach inzwischen neun Spieler positiv. Mindestens: Denn weitere Ergebnisse stehen aus.

Quer durch die Liga geht die Angst um: Gewinnt nur noch der, der gesund bleibt? "Ich habe da schon Befürchtungen", sagte Sportchef Jörg Schmadtke vom VfL Wolfsburg mit Blick auf mögliche Spielausfälle: "Dass Corona noch eine Rolle im Spielplan spielen wird, glaube ich schon."

Für das bevorstehende Wochenende prophezeit Schmadtke zwar noch keine bedrohliche Lage, doch die von den Experten angekündigte und im Ausland bereits zu beobachtende Omikron-Welle wird in den kommenden Wochen auch die deutsche Eliteklasse nicht verschonen. Darüber sind sich die Verantwortlichen der Vereine, die als erste Reaktion ihre Vorsichtsmaßnahmen wieder verschärft haben, im Klaren.

Flexibilität ist gefragt

"Wir sehen es ja gerade auch in England, Spanien und anderen Ligen, welche Auswirkungen die Pandemie und vor allem die Omikron-Variante haben kann", sagte Sportdirektor Simon Rolfes von Bayer Leverkusen: "Von daher wird es nochmal ein knackiger Winter - auch wenn wir alles Mögliche versuchen, um das Risiko so gering wie möglich zu halten. Von Spiel zu Spiel ist Flexibilität gefragt."

Klubs wie der FC Bayern oder Vize RB Leipzig müssen mit den Problemen leben. Erst wenn einem Verein 15 Spieler oder weniger zur Verfügung stehen, kann die Deutsche Fußball Liga (DFL) einem Antrag auf Spielverlegung stattgeben. Gezählt werden dabei sowohl Lizenzspieler als auch Amateure, die eine Spielberechtigung für die Lizenzmannschaft haben.

"Es wird in den nächsten Wochen alle treffen", sagte Trainer Markus Weinzierl vom FC Augsburg: "Wir müssen die Probleme lösen, wie sie kommen - und improvisieren."

Kürzere Quarantäne?

Wie schnell es aber trotz Booster-Impfungen, vermehrten Tests und verschärfter Maskenpflicht bei zu einem bedrohlichen Szenario oder der Komplett-Quarantäne einer Mannschaft kommen kann, zeigen Ausbrüche wie zuletzt bei Absteiger Werder Bremen. Fünf positive Fälle sorgten dafür, dass die Hanseaten ihr Trainingslager absagten. Sollten weitere Infizierte dazukommen, drohen drastische Maßnahme durch das Gesundheitsamt.

Die gesetzliche Regelung sieht im Fall einer Infektion mit der Omikron-Variante nach wie vor zwei Wochen Quarantäne vor. Ob die von der Politik diskutierte Verkürzung der Isolation tatsächlich kommt, ist offen. Trainer Oliver Glasner von Eintracht Frankfurt würde das befürworten: "14 Tage Quarantäne für Leute, die kein einziges Symptom haben? Da können wir einiges verbessern."

Fragwürdige Fernreisen

Fakt ist allerdings, dass die Inzidenzen aufgrund der ansteckenderen Variante wie vorhergesagt steigen. Dass die Profis mit ihrer Vielfliegerei während der kurzen Weihnachtsferien dazu beigetragen haben, spricht nicht unbedingt für die von den Klubs und der DFL immer wieder eingeforderte Eigenverantwortung.

Auch Schmadtke ist über das Fernweh der Spieler nicht gerade erfreut. "Das kann man diskutieren", antwortete der Ex-Profi auf die Frage, ob solche Reisen tatsächlich nötig seien. Andererseits gebe "es nur wenige Zeitfenster für echte Erholungsphasen", und die "werden im Leistungssport immer wichtiger".