Fußball | Bundesliga Nkunku und Diaby - zwei Franzosen begeistern die Bundesliga

Stand: 03.03.2022 12:06 Uhr

Christopher Nkunku von RB Leipzig und Moussa Diaby von Bayer Leverkusen glänzen in dieser Saison mit spektakulären Toren und Dribblings. In einem hat Diaby Nkunku (noch) etwas voraus.

Spektakuläre Dribblings und dabei eine beeindruckende Effizienz. Christopher Nkunku von RB Leipzig und Moussa Diaby machen mit ihrer Spielweise aktuell nicht nur den Fans Spaß, sondern sorgen auch für Erfolgserlebnisse bei ihren Klubs.

Die zwei Franzosen sind echte "Flitzer", zählen zu den schnellsten Spielern der Liga mit Top-Speed-Werten von über 35 Stundenkilometern. Und beide sorgen in ihren Vereinen für Tore über Tore. Diaby hat schon zwölfmal getroffen und sieben weitere Treffer aufgelegt. Nkunku bringt es sogar auf 38 Torbeteiligungen in 36 Pflichtspielen. Jüngst glänzte er beim souveränen Pokalerfolg der Leipziger gegen Hannover 96.

Leistungsschwankungen gehören der Vergangenheit an

Nkunku sei "einer von den Spielern, die eine gewisse Spielfreude ausstrahlen, einen Spielwitz haben, im letzten Drittel das Außergewöhnliche machen", lässt Leipzigs Trainer Domenico Tedesco wissen. Und sein Leverkusener Kollege Gerardo Seoane sagt über Diaby: "Ein Spieler wie er, mit diesem Potenzial und in diesem Alter, hat immer die Möglichkeit, das Limit stetig nach oben zu verschieben."

Tatsächlich haben Nkunku und Diaby schon in der vergangenen Saison ihr großes Talent immer wieder aufblitzen lassen. Konstant auf den Rasen bringen es beide aber erst jetzt. Dabei hatte insbesondere Diaby in der Hinrunde noch zu kämpfen. Der 22-Jährige kassierte zahlreiche Gelbe Karten, einen Platzverweis und wirkte schnell aggressiv und unzufrieden, wenn es mal nicht sofort rund lief. Das wirkte sich auf seine Leistung aus.

Keiner dribbelt mehr als Diaby

"Die Vorrunde war für Moussa eine Lehre. Er hat zu häufig Gelb gesehen und war für sein Potenzial zu ineffizient im Torabschluss", sagt Seoane. Das hat sich mittlerweile geändert. Diaby sah in der Rückrunde bislang noch keine Karte und erzielte neun Tore in nur sieben Spielen. Dabei geht der Flügel-Angreifer häufiger ins Dribbling als andere Spieler in der Bundesliga. Beim Torabschluss fällt auf, dass Diaby jetzt zielstrebiger und öfter den direkten Schuss sucht als noch in der Vergangenheit.

Das Spiel von Christopher Nkunku ist von ganz ähnlichen Vorzügen geprägt. Wie Diaby stammt auch der Leipziger aus der Nachwuchs-Akademie von Paris Saint-Germain. Auch er ist ein torgefährlicher Tempodribbler. In dieser Saison ist er Leipzigs größte Stütze in der Offensive. Nkunku profitiert dabei davon, dass er mittlerweile mehr Freiheiten auf dem Platz genießt.

Nkunku hat noch kein Länderspiel absolviert

So spielt der 24-Jährige nicht mehr wie in der Vorsaison vorrangig auf dem linken Flügel. Nkunku agiert jetzt offensiver und rückt mehr ins Zentrum. Von hier aus spielt er seine große Schnelligkeit aus, sucht bei seinen Läufen fast immer die Tiefe, gerne dann auch wieder über die Außen. Im Torabschluss überzeugt er mit präzisen Schüssen aus der Distanz, mit viel Gefühl bei Lupfern über den Torwart - und sogar mit dem Kopf war Nkunku schon mehrfach erfolgreich.

Nur in einem unterscheiden sich die beiden Bundesliga-Ausnahmespieler. Diaby ist schon viermal für die französische Nationalmannschaft aufgelaufen. Nkunku dagegen gilt aktuell als womöglich bester Fußballspieler der Welt, der noch kein Länderspiel absolviert hat. Ein Status, den er schon bald verlieren dürfte. Denn über kurz oder lang kann auch Frankreichs Nationalcoach Didier Deschamps solche Vorstellungen wie gerade gegen Hannover nicht mehr ignorieren.