Bochums Trainer Thomas Letsch guckt enttäuscht

Letsch-Premiere misslingt Bochum verliert in Leipzig auch unter neuem Trainer

Stand: 01.10.2022 20:23 Uhr

Der VfL Bochum hat bei RB Leipzig seine siebte Saisonniederlage in der Fußball-Bundesliga kassiert. Für Trainer Thomas Letsch war es ein frustrierender Start.

Es deutete sich relativ schnell an, dass sich Letsch das falsche Spiel für seine Premiere als Trainer in der Bundesliga ausgesucht hatte. Neun Tage nachdem der VfL Bochum ihn von Vitesse Arnheim losgeeist hatte, um ihn als Nachfolger von Thomas Reis anzustellen, deutete beim RB Leipzig frühzeitig vieles auf seine erste Niederlage hin.

Nationalspieler Timo Werner brachte die Gastgeber schon in der 15. Minute in Führung - der Treffer war die Folge einer druckvollen Anfangsphase der Leipziger. Zuvor hatte Werner schon den Pfosten getroffen (7.) und André Silva das VfL-Gehäuse knapp verfehlt (14.).

Leipzigs Timo Werner schießt ein Tor

Leipzigs Timo Werner schießt ein Tor

Letsch: "Wenig mit dem Ballbesitz gemacht"

Sportschau

Leipzig hat mit dem RB-Stil keine Probleme

Letsch, der eine Vergangenheit bei RB Salzburg hat, versuchte es mit seinen Bochumern in RB-Manier, doch die Leipziger befreiten sich immer wieder relativ problemlos aus dem Offensivpressing des noch sieglosen Tabellenletzten. Daraus resultierte auch das 2:0: Jannes Horn foulte Christopher Nkunku im eigenen Strafraum und der Franzose verwandelte selbst den fälligen Elfmeter (22.).

Insgesamt war es eine einseitige erste Halbzeit, Leipzig hatte über 70 Prozent Ballbesitz, das Torschussverhältnis von 8:0 unterstrich die überlegenen ersten 45 Minuten. RB zeigte erneut, dass es im eigenen Stadion wieder zurück in starker Verfassung ist, unter Marco Rose gab es zuletzt auch ein 3:0 gegen Borussia Dortmund - auswärts hakt es jedoch noch gewaltig, wie das 0:3 vor der Länderspielpause in Gladbach zeigte.

Die Spieler des VfL Bochum sind enttäuscht

Die Spieler des VfL Bochum sind enttäuscht

Nkunku kann es Werner vorerst nicht nachmachen

Bochum bekam aber nun die gesamte Heim-Wucht der Leipziger ab. Nur wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff war nämlich wieder Werner zur Stelle. Nach einem Pfostenschuss von Silva staubte der Stürmer zum 3:0 ab (53.) und sorgte schon für die frühe Entscheidung.

RB verschonte die Bochumer, die bisher sechs von sieben Partien verloren hatten, dennoch nicht. Der aktuelle Pokalsieger belagerte weiter den gegnerischen Strafraum und zwang den VfL zu Fehlern. So provozierte Marcel Halstenberg den zweiten Foulelfmeter - doch diesmal schoss Nkunku nur an den Pfosten (64.).

Nkunku setzt doch noch den Schlusspunkt

Kurz darauf verhinderte Manuel Riemann gleich zweimal den dritten Treffer von Werner (68./71), wenig später hätte es nach einem Foulspiel von Ivan Ordets an Nkunku einen dritten Elfmeter geben können, Schiedsrichter Florian Badstübner entschied sich aber gegen einen Pfiff (75.).

Das 4:0 fiel aber dennoch - und es gelang Nkunku. Nach einem Steilpass von Emil Forsberg ließ er Riemann keine Chance (85.). Die gute Nachricht für den VfL Bochum und seinen neuen Trainer Letsch war, dass es die letzte gefährliche Aktion der Leipziger war.

"Das Fazit ist relativ einfach. Da gibt es auch keine zwei Meinungen. Wir waren dem Gegner in allen Belangen unterlegen", sagte Letsch. "Wir müssen auf uns schauen. Wir haben dem Gegner viel zu viele Räume gegeben und Leipzig eingeladen, Tore zu schießen. Das hätten auch noch mehr sein können."

Leipzig zunächst gegen Glasgow

Vor der nächsten Aufgabe im Liga-Alltag empfängt Leipzig in der Champions League den schottischen Vertreter Celtic Glasgow (Mittwoch, 05.10.2022 um 21.00 Uhr). In der Bundesliga sind die Sachsen auswärts in Mainz gefordert (Samtag, 08.10.2022 um 15.30 Uhr), während die Bochumer zur gleichen Zeit den Europa-League-Sieger aus Frankfurt empfangen.