Fußball-Bundesliga Enge Kiste nach acht Spieltagen

Stand: 03.10.2022 11:00 Uhr

Den Spitzenreiter aus Berlin und den Zwölften aus Mainz trennen in der Fußball-Bundesliga gerade mal sechs Punkte. Das mag nichts heißen, ist aber zumindest mal eine spannende Abwechslung.

Von Frank van der Velden

Mit Blick auf die Tabelle der Fußball-Bundesliga wissen sie beim FC Augsburg nicht, wohin sie denn jetzt nun schauen sollen. Ganz vorsichtig nach oben? Oder doch lieber wie gewohnt nach unten?

Nach dem achten Spieltag sind die bayerischen Schwaben jedenfalls mit zwölf Punkten Zehnter. Sieben Zähler stark ist das Polster auf den Relegationsplatz 16, gerade mal drei Punkte fehlen auf einen Champions-League-Rang. Verdient haben sich das die Fuggerstädter mit drei Siegen in Serie. Unter anderem haben sie den FC Bayern München geschlagen.

Maaßen weiß es einzuschätzen

Wie Enrico Maaßen die Tabelle jetzt bewertet, ist nicht bekannt. Nach unten muss er vorerst nicht schauen. "Dass wir jetzt den dritten Sieg in Serie geholt haben, macht mich sehr stolz", sagte der Trainer des FCA. Zu Recht. Das hatte Augsburg in der Bundesliga schließlich zuvor noch nie geschafft. Nach oben sollte er aber auch nicht den Blick richten. Denn der FC Augsburg ist immer noch der FC Augsburg. "Das gibt weiter Auftrieb, doch wir müssen bodenständig bleiben und die Euphorie mitnehmen", weiß auch Maaßen. Was wohl soviel heißt, dass er mit Platz zehn zurzeit ganz zufrieden ist.

Liga ohne Mittelfeld

Fakt ist, dass der Bundesliga das Mittelfeld abhandengekommen ist. Selbst der 1. FSV Mainz 05 darf als Zwölfter mit elf Punkten auf die Champions League schielen – jedenfalls theoretisch. Erst dahinter klafft in der Tabelle ein "Loch", sodass der VfL Wolfsburg mit acht Zählern die Abstiegszone anführt.

Spezieller Spielrhythmus im Winter-WM-Jahr

Das alles will natürlich nichts heißen in einer Liga, in der bisher irgendwie jeder jeden schlägt und die Spitzenteams doch teils beachtlich wackeln. Der FC Bayern und Borussia Dortmund hinken immer noch den Überraschungsteams aus Berlin und Freiburg hinterher, Leipzig kommt nur langsam in Tritt, Leverkusen bisher gar nicht.

Geschuldet ist das wohl teilweise dem speziellen Spielrhythmus im Winter-WM-Jahr mit all seinen englischen Wochen. Ob die derzeitige Gemengelage ein nachhaltiger Trend wird, zeigt sich dann nach der Weltmeisterschaft.

Schön spannend

Dass es in der Tabelle eng zugeht, bedeutet jedenfalls Spannung. Was schön ist, denn in den Jahren zuvor war der FC Bayern nach acht Spieltagen der Konkurrenz ja teilweise schon um Lichtjahre enteilt.

Zeit für Träumereien

Jetzt gerät so mancher Fan ins Träumen. Hoffenheim könnte schon am Freitag mit einem Sieg gegen Bremen mit Tabellenführer Union Berlin gleichziehen. Die Werderaner wiederum könnten Platz vier erobern. Und wenn sich Dortmund und die Bayern im Spitzenspiel remis trennen und der FC Augsburg den VfL Wolfsburg schlägt, ja dann ist der tatsächlich mittendrin im Europapokalplätze-Getümmel. Und beim FCA wissen sie dann noch immer nicht, wohin sie denn jetzt nun schauen sollen.