Prozess um dubiose Zahlung Freispruch für Ex-Fußballfunktionäre Blatter und Platini

Stand: 08.07.2022 12:14 Uhr

Die früheren Fußballfunktionäre Joseph Blatter und Michel Platini sind im Prozess um eine dubiose Millionenzahlung vom Schweizer Bundesstrafgericht freigesprochen worden.

Dieses Urteil im Verfahren gegen die ehemaligen Präsidenten von FIFA und UEFA verkündete das Gericht am Freitag (08.07.2022) in Bellinzona.

Beiden war von der Generalanwaltschaft der Schweiz (OAG) Betrug und Urkundenfälschung zur Last gelegt worden. Der Schweizer Blatter war zudem wegen Veruntreuung und ungetreuer Geschäftsbesorgung angeklagt, der Franzose Platini wegen Beihilfe dazu. 

Staatsanwaltschaft forderte Bewährungsstrafen

Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer jeweils eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten gefordert. Zudem solle Platini den erhaltenen Betrag sowie die darauf bezahlten Sozialleistungen erstatten. Die Anwälte von Blatter und Platini argumentierten jeweils für einen Freispruch, die Ex-Funktionäre beteuerten vor Gericht ihre Unschuld. 

Konkret ging es um zwei Millionen Schweizer Franken (1,92 Millionen Euro) plus 229.126 Franken (220.000 Euro) an Sozialversicherungsbeiträgen. Diese Summen flossen im Jahr 2011 von der FIFA an den damaligen UEFA-Chef Platini, Blatter sprach von einem "Gentlemen's Agreement" für Platinis Beratertätigkeit. Der Weltverband trat im Verfahren als Nebenkläger auf. Die Ermittlungen in dem Fall führten dazu, dass Blatter wie Platini von der FIFA-Ethikkommission 2015 für jeweils acht Jahre gesperrt wurden. Zwar wurden die Sperren später reduziert, Platinis angestrebter Aufstieg zum Nachfolger Blatters an der FIFA-Spitze war dennoch gescheitert. 

Platini: "Wir werden uns wiedersehen"

Nach seinem Freispruch will Platini zum Gegenschlag ausholen. "In diesem schrecklichen Fall gibt es Schuldige, die in diesem Prozess nicht aufgetreten sind. Ich garantiere ihnen: Wir werden uns wiedersehen", sagte der ehemalige Chef der Europäischen Fußball-Union in einem Statement, das von seinem Anwalt verbreitet wurde. Er "werde nicht lockerlassen und auf der Suche nach der Wahrheit bis zum Ende gehen", wurde der 67-Jährige zitiert.