Oliver Zeidler bei den European Championships in München

European Championships Zeidlers Aufholjagd wird man nicht vergessen - Tag 1 in München

Stand: 12.08.2022 18:11 Uhr

Oliver Zeidler hat gezeigt, wie schnell er rudern kann. Asia D'Amato turnte sich zu Gold. Deutschlands Bahnradfahrerinnen waren zu schnell für die Konkurrenz - alles Wichtige zu Tag 1 der EM.

Rudern - erst weit zurück und dann ganz vorne

Es waren Bilder, wie man sie von Oliver Zeidler noch nicht gesehen hat. Wie Zeidler da saß in seinem Einer, die Hände an den Skulls. Wie dann trotzdem erst einmal gar nichts ging. Offenbar ein technischer Fehler. Die Konkurrenten machten Meter, Zeidler verharrte am Start. Später sagte er: "Ich habe an dieser Stelle locker schon tausend Starts gemacht. Heute war definitiv einer der schlechtesten."

Man wird sich an Zeidlers Start erinnern, vor allem aber wird man seine Aufholjagd nicht vergessen. Ins Ziel kam Zeidler als Erster.

Zeidler, 26, ist Deutschlands bekanntester Ruderer, das Talent liegt in der Familie. Bei Olympia 1972 gewann Hans-Johann Färber Gold im Vierer mit Steuermann - 50 Jahre später möchte sein Neffe ihm im Einer nacheifern. Die Rede ist, man ahnt es schon, von Zeidler. Bis zur Goldmedaille ist der Weg für Zeidler noch ein weiter, erst einmal steht am Sonntag (13.08.2022) das Halbfinale an.

Erfolg hatte auch der Deutschlandachter. Das neu zusammengestellte Boot lief in seinem Vorlauf als Zweiter hinter den dominierenden Briten ein. Damit darf das Boot um Steuermann Jonas Wiesen im Finale in der Mitte starten und die anvisierte Medaille in Angriff nehmen.

Turnen - Gold für Italien, Deutschland im Teamfinale

Die erste Medaille der EM geht nach Italien. Die Kunstturnerin Asia D'Amato, 19, kam im Mehrkampf auf 54.732 Punkte, das reichte für Gold. Überhaupt war der erste Tag der European Championships ein erfolgreicher für Italiens Turnerinnen. Schließlich ging auch Bronze an eine Italienerin, Martina Maggio freute sich über 53.965 Punkte.

Im Kunstturnen haben sich die deutschen Frauen souverän für das Teamfinale am Samstag (13.08.2022) qualifiziert. In den Einzeldisziplinen haben noch vier Turnerinnen die Chance auf eine Medaille. Am Schwebebalken werden am Sonntag Emma Malewski und Pauline Schäfer-Betz ihr Können am Schwebebalken zeigen, Elisabeth Seitz und Kim Bui turnen am Stufenbarren.

Bahnrad - Deutschlands Frauen fahren allen weg

Am Ende, als Deutschlands Bahnradfahrerinnen in der Teamsprint-Qualifikation allen davongefahren waren, war von Euphorie doch nichts zu spüren. Ein "guter Start" sei das gewesen, sagte Pauline Grabosch. Mehr nicht. Gemeinsam mit Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich war Grabosch im ersten Wettkampf überlegen, der Vorsprung auf die Niederländerinnen betrug knapp vier Zehntelsekunden.

Das Trio jedenfalls hatte beeindruckt, das galt natürlich auch für das Quartett Lisa Brennauer, Franziska Brauße, Mieke Kröger und Lisa Klein. In der Bahnrad-Mannschaftsverfolgung lag Deutschlands "Mannschaft des Jahres" zwischenzeitlich hinter Italien und Frankreich auf Rang drei, im Ziel hatten sie dann 1,8222 Sekunden Vorsprung.

Für die Männer lief es nicht so gut. Fraglich, ob sie noch ins Rennen um eine Medaille eingreifen können.

Sportklettern - Schweiger überrascht sie alle

Yannick Flohé, Christoph Schweiger, Alexander Megos - beim Bouldern der Männer haben drei deutsche Kletterer das Halbfinale erreicht. Flohé und Schweiger traten in einer Gruppe gegeneinander an, und es war schon eine Überraschung, dass Schweiger am Ende Dritter wurde und damit vor Flohé landete.

Im Lead der Frauen erreichte Hannah Meul Platz 13 - auch das reichte für das Halbfinale.

BMX Freestyle - fünf von sechs, die Quote stimmt

"Es geht auf jeden Fall noch mehr", sagte die BMX-Freestylerin Lara Lessmann, 22, nachdem sie sich als Dritte für das Finale am Freitag (12.08.2022) qualifiziert hatte. Bei den Männern war Timo Schulze als Achter bester Deutscher. Insgesamt erreichten fünf von sechs Startern das Finale, nur für Michael Meisel ist die EM früh vorbei.