European Championships Drittes EM-Gold - Hinze krönt sich zur Bahnrad-Königin

Stand: 15.08.2022 20:56 Uhr

Die deutschen Bahnradfahrer sind ein absoluter Medaillengarant. In einem irren Sprintfinale legte Emma Hinze nach und gewann ihr drittes EM-Gold. Im Zeitfahren holte Maximilian Dörnbach Bronze.

Die deutschen Bahnradfahrer haben bislang für einen wahren Medaillenregen bei den European Championships in München gesorgt. Der ging auch am fünften Wettkampftag weiter. Emma Hinze holte am Montag (15.08.2022) mit Gold im Sprintrennen ihren dritten EM-Titel in München. Maximilian Dörnbach gewann Bronze im Zeitfahren. Der Omnium-Wettkampf der Frauen wurde indes von einem schweren Sturz überschattet.

Millimeter-Entscheidung: Emma Hinze wird Sprint-Europameisterin

Im Sprintfinale machte es Emma Hinze noch einmal richtig spannend. Nachdem sie den ersten Lauf souverän gegen ihre französische Konkurrentin Mathilde Gros gewonnen hatte, kam Hinze im zweiten nicht an ihr vorbei. Ein dritter Durchgang musste für die Entscheidung sorgen. Und wie!

In einem ganz engen Finale schob sich die 24-jährige Cottbusserin auf den letzten Zentimetern an der Französin vorbei und krönte sich mit ihrem dritten EM-Titel zur Bahnradkönigin von München.

Hinze zwischendurch mit Tränen und Übelkeit

"Am Morgen habe ich total schlecht gefühlt und dann gedacht, dass ich nur Vierte werde. Ich hatte auch gar keine Energie mehr, weil ich im Halbfinale alles rausgehauen hatte", sagte Hinze kurz nach ihrer Goldfahrt im ZDF: "Als ich dann noch ins dritte Finale musste, habe ich gedacht, dass es das war, habe zwischendurch gebrochen und geweint, alles einmal durch, aber mein Team hat mich toll aufgebaut, und jetzt kann ich gar nicht glauben, dass ich doch noch gewonnen."

Ihre Teamkollegin Lea Sophie Friedrich verpasste indes eine Medaille ganz knapp. Im kleinen Finale zog sie gegen die Niederländerin Laurine van der Riessen den Kürzeren und verpasste Bronze.

Dörnbach gewinnt Bronze, Jurczyk wird Fünfter

Besser lief es für Maximilian Dörnbach im Zeitfahr-Finale der Männer. In einem packenden Rennen zeigte der 26-Jährige eine starke Leistung und sicherte sich den dritten Platz. Gold ging an Melvin Landerneau aus Frankreich, Silber holte der Italiener Matteo Bianchi. Der zweite deutsche Starter im Finale, Marc Jurczyk, wurde Fünfter.

Omnium: Vier Disziplinen, ein EM-Titel

Parallel zum Zeitfahren und dem Sprintrennen fanden die Omnium-Wettkämpfe statt. Der Wettbewerb besteht aus vier Teildisziplinen, die alle innerhalb eines Tages ausgetragen werden. Im Scratch, Temporennen, Ausscheidungsfahren und Punktefahren sammeln die Fahrer Punkte, die für das Endergebnis dann zusammengerechnet werden.

Schwerer Sturz überschattet Punktefahren der Frauen

In der letzten der vier Teildisziplinen, dem Punktefahren, legte Lea Lin Teutenberg in ihrem Rennen einen super Start hin. Direkt zu Beginn wagte sie einen furiosen Vorstoß und sicherte sich durch den ersten Rundengewinn 20 Punkte. Dadurch machte sie in der Gesamtwertung einen Sprung von Rang neun auf Platz vier.

Danach musste das Rennen allerdings wegen eines schweren Sturzes für eine dreiviertel Stunde unterbrochen werden. Die Griechin Argiro Milaki und Ganna Solovei aus der Ukraine mussten behandelt und anschließend ins Krankenhaus gebracht werden. Die Verantwortlichen gaben am Abend aber leichte Entwarnung. Beide Athletinnen sollen bei Bewusstsein sein.

Die 23-jährige Teutenberg landete am Ende auf Position sechs. Die Italienerin Rachele Barbierei wurde vor der Französin Clara Copponi und Daria Pikulik Polen Europameisterin.

Malcharek im Omnium in den Top Ten

Im Omnium-Wettkampf wurde Moritz Malcharek am Abend Neunter. Es gewann der Franzose Donavan Grodin vor Simone Consonni (Italien) und Sebastian Mora Vedri (Spanien). Nach drei von vier Disziplinen lag der Berliner auf Rang elf. Im Scratch hatte Malcharek überraschend EM-Silber gewonnen.