Elisabeth Seitz

European Championships Gold und Tränen - Tag 4 in München

Stand: 14.08.2022 21:57 Uhr

Elisabeth Seitz und Emma Malewski turnten zu gut für die Konkurrenz. Kletterin Hannah Meul flirtete mit Gold. Und Bahnrad-Fahrer Theo Reinhardt war eigentlich Ersatz - und holte doch Silber.

Turnen - Jubel bei Seitz und Malewski, Tränen bei Bui

Erst Elisabeth Seitz am Stufenbarren, dann Emma Malewski am Schwebebalken - am Sonntag (14.08.2022) gab es gleich zwei Goldmedaillen für deutsche Turnerinnen - ein herausragender Erfolg. Irgendwann, die Wettkämpfe waren zu Ende, turnten nur noch die Emotionen. Da war Überraschung und Freude, Lachen und Weinen - was für ein Turntag.

Emotional war es auch zuvor schon gewesen, nur ohne Medaille. Kim Bui kam im Stufenbarren-Finale auf Rang fünf - es war der letzte Wettkampf ihrer so langen wie erfolgreichen Karriere.

Bahnrad - wenn der Ersatz Silber holt

Eigentlich sollte Theo Reinhardt gar nicht fahren, er rückte nur nach, weil Roger Kluge im Straßenrennen benötigt wurde. Also fuhr der 31-Jährige - und wie er fuhr: Silber im Ausscheidungsrennen. Es dürfte nicht die letzte Medaille gewesen sein, auch das haben die Wettkämpfe am Sonntag gezeigt.

Triathlon - immer wieder Lindemann

Gold ging in der Mixed-Staffel an die Franzosen, das war keine Überraschung. Deutschland holte Silber, und das hatte viel mit der Schlussläuferin Laura Lindemann zu tun. Sie zog auf der Laufstrecke an ihrer Konkurrentin Julie Derron aus der Schweiz vorbei, es war der entscheidende Moment auf dem Weg zu Silber.

Überhaupt war die EM für die Deutsche Triathlon Union (DTU) eine erfolgreiche. Schließlich hatte Lindemann schon Silber im Triathlon der Frauen geholt.

Sportklettern - Meuls Silber-Flash

Hannah Meul flirtete im Boulder-Finale der Frauen sogar mit Gold, am Ende wurde es Silber - es ist der größte Erfolg ihrer Karriere. Einmal, am dritten Boulder, nahm Meul den Kurs im ersten Versuch. Ein Flash, optimale Punktausbeute. Eine ganz starke Vorstellung.

Im Lead-Finale der Männer durften Alexander Megos und Yannick Flohé lange von einer Medaille träumen - und gingen doch leer aus. Megos wurde Fünfter, Flohé an seinem 23. Geburtstag Sechster.

Rudern - wenn Träume platzen

Der Ruderer Oliver Zeidler hat den Titel bei den European Championships 2022 im Einer als Vierter verpasst. Und so war die wohl kitschigste Geschichte dieser EM eine, die nicht geschrieben wurde. Vor 50 Jahren hatte Zeidlers Großvater Olympiagold in München geholt. Zeidler, er hat das zuletzt oft erzählt, wollte ihm nacheifern. Nur gelang es ihm nicht.

Es war das bittere Ende einer ohnehin schwachen EM-Vorstellung der Ruderer. 

Eine Medaille holte der deutsche Mixed-Vierer im Para-Rudern. Dabei hatte das Team wegen krankheitsbedingter Ausfälle nur einmal zusammen trainieren können. "Im Rudern sagt man immer, dass es als Team viele Kilometer braucht, um zusammen gut zu funktionieren", sagte Schlagmann Marc Lembeck. Es ging dann auch so.

Straßenradsport - keine Medaillen, Sturz von Ackermann

Für die deutschen Straßenradfahrer hat es bei den Europameisterschaften nicht für eine Medaille gereicht. Pascal Ackermann stürzte knapp 40 Kilometer vor dem Ziel. Den Titel sicherte sich Fabio Jakobsen aus den Niederlanden.

Tischtennis - zweimal Mixed, zweimal das Aus

Zwei deutsche Mixed-Teams traten am Sonntag an, beide überstanden die erste Runde und schieden dann im Achtelfinale aus. Besser lief es in der Einzelkonkurrenz der Frauen.

Die deutschen Männer hatten noch Pause. Timo Boll, Benedikt Duda, Dang Qiu, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska sind für die Runde der besten 64 Spieler gesetzt, sie schlagen erst am Mittwoch auf.