Saisonstart im Eishockey DEL - Mannheim und München sind die Topfavoriten

Stand: 08.09.2021 13:49 Uhr

Mannheim nimmt mit einem neuen Kader Anlauf auf den Titel, der Trainer aus Iserlohn ist sehr selbstbewusst und Berlin schmerzen Abgänge - alle Infos zum Start der DEL.

Brad Tapper hat Humor. Dies bewies der kanadische Trainer der Iserlohn Roosters, als er um eine Antwort auf die Frage nach den Titelfavoriten in der am Donnerstag (09.09.2021) beginnenden Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gebeten wurde. "Da wir jedes Spiel gewinnen wollen, ist es die logische Konsequenz, dass die Iserlohn Roosters Deutscher Meister werden", antwortete der Coach der Sauerländer.

München und Mannheim - die Favoriten

Die echten Favoriten sind natürlich andere: Der EHC Red Bull München zum Beispiel. Vor allem aber die Adler Mannheim. "Es ist wie in jedem Jahr. Mannheim und München haben die größten Ressourcen und sind sowohl in der Breite als auch in der Tiefe herausragend besetzt", sagt Doug Shedden, Trainer des ERC Ingolstadt. Düsseldorfs Coach Harold Kreis sieht das ähnlich: "Wenn ich mich entscheiden muss, tippe ich auf Mannheim, weil die Leistungsdichte dort am größten ist und alle Positionen doppelt und gut besetzt sind."

In der letzten Saison unterlagen die Mannheimer überraschend im Halbfinale gegen Wolfsburg. Diesmal soll es auf jeden Fall mehr werden, fordert selbst der eigenen Trainer: "Wir wollen natürlich ein Wörtchen im Kampf um die Meisterschaft mitreden", sagt Pavel Gross.

Adler Mannheim - mit stark verändertem Kader zum neuen Titel-Anlauf

Dabei hat sich der Kader der Adler massiv verändert. Neben den Abgängen von Björn Krupp, Craig Schira, Cody Lampl und Brendan Shinnimin schmerzten vor allem die ungeplanten Wechsel von Stefan Loibl (Skelleftea) und des Kapitäns Ben Smith zu Ligakonkurrent München. Die Neuzugänge können sich allerdings auch sehen lassen. Mit Korbinian Holzer wurde ein hochkarätiger Verteidiger und Führungsspieler verpflichtet. Der finnische Verteidiger Ilari Melart kommt vom schwedischen Meister Växjö, von Torpedo Nischni-Nowgorod wechselt der kanadische Angreifer Jordan Swarz und mit Nigel Dawes kommt ein weiterer Angreifer mit NHL-Erfahrung (223 Partien).

Der 22-jährige Lean Bergmann dürfte ebenfalls eine erhebliche Verstärkung für die Mannheimer Offensive sein. Das Zeug zum neuen Publikumsliebling hat der erst 21 Jahre alte Russe Ruslan Ishakov, der in der abgelaufenen Saison bei TPS Turku mit 38 Scorerpunkten (10 Tore, 28 Vorlagen) für großes Aufsehen sorgte. Mit Tim Wohlgemuth verstärkt zusätzlich einer der talentiertesten deutschen Nachwuchsstürmer die Adler.

Berlin zum Auftakt gegen München

Größte Rivalen im Kampf um den Titel dürften München und Meister Berlin werden. Und genau diese beiden Teams eröffnen am Donnerstag (09.09.2021) die Saison mit dem direkten Duell in der Hauptstadt.

Eisbären-Coach Serge Aubin erklärte die Titelverteidigung zum Saisonziel. "Ohne sich selbst Ziele zu setzen, wird man nichts erreichen. Von daher wollen wir unser letztes Spiel gewinnen", sagte der Meistercoach vor dem Auftaktspiel, zu dem nun auch wieder Zuschauer zugelassen sind. Rund 6.500 Eishockey-Fans könnten wieder dabei sein.

Berlin neu aufgestellt

Sportlich schmerzhaft sind für die Berliner ganz besonders zwei Abgänge. Während es Top-Talent Lukas Reichel zu den Chicago Blackhawks in die National Hockey League zog, setzt Verteidiger Ryan McKiernan seine Laufbahn im Trikot des schwedischen Erstligisten Rögle BK fort. 

Mit der Verpflichtung von Kevin Clark gelang Eisbären-Sportdirektor Stephane Richer ein Coup auf dem Transfermarkt. Der kanadische Flügelstürmer ging zuletzt in der renommierten Schweizer Liga für Rapperswil-Jona auf Torejagd, ist aber kein Unbekannter in der DEL. 2015 wurde Clark in Diensten der Hamburg Freezers als Spieler des Jahres geehrt. Sein Trainer damals in der Hanse- wie heute in der Hauptstadt: Serge Aubin. 

Mit den weiteren Neuen Manuel Wiederer, Yannick Veilleux und dem gerade erst 18 gewordenen Bennet Roßmy versprechen sich die Eisbären eine ähnliche Ausgewogenheit des Kaders wie im Vorjahr.