Sport | Auschluss von Zuschauern Corona-Beschluss: Geisterspiele im Sport ab 28. Dezember

Stand: 21.12.2021 19:36 Uhr

Was sich bereits angedeutet hat, ist nun offiziell. Der Bund-Länder-Gipfel hat ab dem 28. Dezember Zuschauer bei Großveranstaltungen verboten. Das bedeutet für den deutschen Profisport: Geisterspiele.

Neben Diskussionen zu Kontaktbeschränkungen und einer möglichen Impfpflicht waren auch "überregionale Sport-, Kultur- und vergleichbare Großveranstaltungen" Thema bei der angesichts der Bedrohung durch die Omikron-Variante einberufenen Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag (21.12.2021).

Hallen und Stadien komplett ohne Fans

Am frühen Abend verkündete Bundeskanzler Olaf Scholz dann das, was sich schon am Montag angedeutet hatte: Ebenjene Großveranstaltungen finden ab dem 28. Dezember ohne Zuschauer statt.

Das bedeutet für den deutschen Profisport, dass sowohl in Hallen, als auch in den Stadien dann landesweit erst einmal keine Fans zugelassen sein werden. Für die in der Coronakrise ohnehin finanziell stark belasteten Vereine und Ligen bedeutet das wiederum enorme Umsatzeinbußen.

Wie lange diese beim Bund-Länder-Gipfel getroffene Regelung gilt, blieb zunächst offen. Die ersten Rückrundenspiele in der Fußball-Bundesliga dürften aber beispielsweise in jedem Fall betroffen sein.

Zuletzt durften in Stadien und Hallen in einigen Bundesländern zumindest teilweise Zuschauerränge belegt werden. In der ersten Januarwoche soll die Lage neu bewertet werden.

Teilweise siebenstellige Umsatzeinbußen pro Spiel

"Das ist keine gute Nachricht für den kompletten professionellen Sport", meint Geschäftsführer Alexander Wehrle vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln. "Für den FC bedeutet das 1,8 Millionen Euro Umsatzverlust pro Spiel. Das bedeutet auch, dass wir in den kommenden Wochen und Monaten Maßnahmen ergreifen müssen", ergänzt Wehrle.

Auch Zweitligist Werder Bremen rechnet mit Mindereinnahmen von etwa bis 1,1 Millionen Euro pro Spiel. Dennoch befürwortete Werder-Chef Klaus Filbry die Maßnahmen der Politik: "Aufgrund der zu erwartenden Dynamik, die die Omikron-Variante in das Pandemiegeschehen einbringt, haben wir vollstes Verständnis für die Entscheidung der Politik." Die Einschränkungen seien "bedauerlich, aber nachvollziehbar", hieß es von der DFL.

Coronahilfen für den Profisport werden verlängert

Zugleich wurde unter anderen das Programm "Coronahilfen Profisport" verlängert. Dieses wäre am 31. Dezember ausgelaufen. Die Fußball-Bundesliga macht Pause bis zum 7. Januar, die 2. Bundesliga und die 3. Liga bis zum 14. Januar. Die Basketball-Bundesliga und die Deutsche Eishockey Liga DEL haben auch über die Festtage und den Jahreswechsel Spiele angesetzt. Die Handball-Bundesliga der Männer geht nach dem 28. Dezember in die EM-Pause bis Anfang Februar.

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann (57) sagte, die Spielpause "klingt komfortabler als sie ist. Wir werden uns auf schwierige Zeiten einstellen müssen." Allerdings habe eine Saisonunterbrechung noch nie so gut gepasst wie jetzt. Schon an diesem Mittwoch gebe es wieder einen "Jour fixe" der Vereine, um sich zu beraten, meinte er weiter.