Basketball Milwaukee Bucks nach 50 Jahren wieder NBA-Champion

Stand: 21.07.2021 07:25 Uhr

Die Milwaukee Bucks sind dank des überragenden griechischen Superstars Giannis Antetokounmpo nach einem halben Jahrhundert wieder Meister der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA.

Das favorisierte Team aus Wisconsin setzte sich vor etwa 17.000 Zuschauern im Forum und weiteren mindestens 50.000 rund um die Halle im US-Bundesstaat Wisconsin im sechsten Finalspiel gegen die Phoenix Suns mit 105:98 durch und entschied die Serie mit 4:2 für sich. Chris Paul und die Suns müssen nach der Niederlage am Dienstag (20.07.2021/Ortszeit) weiter auf ihre erste Meisterschaft in der besten Basketball-Liga der Welt warten.

Bucks mit erstem Titel seit 1971

Zum zuvor einzigen Mal hatten die Bucks 1971 den Titel geholt. Damals war der junge Kareem Abdul-Jabbar Star der Mannschaft, der später bei den Los Angeles Lakers eine Ära prägte und fünf weitere Titel holte. Eine ähnliche Karriere ist auch dem zweimaligen MVP Antetokounmpo zuzutrauen.

Der griechische Superstar brüllte seine Freude nach einer der besten Leistungen in einem NBA-Finale laut heraus. "Das bedeutet mir viel. Ich möchte Milwaukee danken dafür, dass sie an mich geglaubt haben, ebenso wie meinen Mitspielern. Ich bin froh, dass wir das geschafft haben", sagte der als "Greek Freak" bezeichnete Ausnahmeathlet nach der Zeremonie noch auf dem Spielfeld.

Vor drei Wochen noch verletzt

Der bereits zweimal zum wertvollsten Spieler der NBA-Hauptrunde gewählte Superstar bekam am Dienstag auch die Auszeichnung als Final-MVP. 50 Punkte, 14 Rebounds und fünf Blocks in Spiel sechs, dazu drei Partien mit mindestens 40 Zählern und zehn Rebounds in den Finals machten dies zu einer leichten Entscheidung. Zumal er sich erst vor drei Wochen in den Finals der Eastern Conference noch am Knie verletzt hatte und kurzzeitig sogar ein erzwungenes Saisonende fürchtete.

Suns verschwinden schnell in der Kabine

Die Suns um Chris Paul und Devin Booker waren vor der Pokal-Übergabe bereits enttäuscht in den Katakomben verschwunden. Statt der Krönung für eine bärenstarke Saison muss das Team aus Arizona weiter auf den ersten NBA-Titel seiner Geschichte warten. Der 24 Jahre alte Booker, der nun bei den Olympischen Spielen in Tokio mit den Bucks-Profis Khris Middleton und Jrue Holiday für die US-Nationalmannschaft spielen wird, hat noch Zeit.

Für den zwölf Jahre älteren Paul dagegen war dies womöglich die einzige echte Chance auf den Titel. Mit 26 Punkten war der Anführer zwar der beste Werfer seines Teams, konnte das Spiel aber nie wie Antetokounmpo entscheidend auf die Seite seiner Mannschaft ziehen.

Bucks mit Rückstand in die Pause

Die Bucks bekamen nach nervösem Beginn ihre Nerven zuerst in den Griff und zogen beim 15:7 erstmals auf acht Punkte davon. Bis zum Ende des ersten Viertels bauten die Gastgeber den Vorsprung auf 13 Punkte aus (29:16). Dann verloren sie aber die Kontrolle und trafen nur vier von 20 Würfen. Die Suns drehten die Partie vor der Pause, zur Halbzeit lagen die Gäste 47:42 in Führung.

Antetokounmpo fast im Alleingang

Eine Vorentscheidung war das noch lange nicht. Beim 56:55 gingen die Bucks erstmals wieder in Führung, nach dem dritten Viertel stand es 77:77 und alles war offen. Antetokounmpo hatte mit seinen 37 Punkten zu diesem Zeitpunkt nur drei Zähler weniger als alle seine Mitspieler zusammen und provozierte damit einen anerkennenden Tweet von NBA-Superstar LeBron James.

Im letzten Viertel gingen die Bucks zuerst in Führung und ließen die Suns nicht mehr herankommen - James twitterte prompt Glückwünsche und meinte: "Den Scheiß habt ihr euch verdient."

Sah man sich Antetokounmpos Gesichtsausdruck an, war auch der "Greek Freak" dieser Meinung. Drei der fünf Antetokounmpo-Brüder, die als Kinder von Einwanderern aus Nigeria in Griechenland aufgewachsen sind, haben nun den Titel in der NBA gewonnen. Thanasis und Giannis mit den Bucks, Kostas bereits in der vergangenen Saison mit den Los Angeles Lakers.