Qualifikationsturnier-Turnier in Split Zittersieg - Deutsche Basketballer bleiben im Olympia-Rennen

Stand: 01.07.2021 18:39 Uhr

Der Olympia-Traum lebt: Nach einer Zitterpartie stehen die deutschen Basketballer im Halbfinale des Qualifikationsturniers in Split/Kroatien und sind nur noch zwei Schritte von Tokio entfernt.

Durch ein 69:67 (32:35) im letzten Vorrundenspiel gegen Russland am Donnerstag (01.07.2021) sicherte sich die Mannschaft von Bundestrainer Henrik Rödl Platz eins in der Dreiergruppe A. Am Samstag geht es gegen Gastgeber Kroatien oder Tunesien um den Sprung ins Endspiel. Die Ausgangslage war einfach: Eine Niederlage mit bis zu sechs Punkten hätte sich die deutsche Mannschaft nach dem mühevollen Auftaktsieg gegen Mexiko (82:76) für den Einzug in die Runde der letzten Vier erlauben dürfen. Eine zwar komfortable, aber auch nicht ganz ungefährliche Situation.

Rödl: "Bin sehr stolz auf das Team"

"Ich bin sehr stolz auf dieses Team, sie haben wieder viel Charakter gezeigt", sagte Rödl: "Jeder hat seinen Anteil geleistet. Ich bin extrem stolz." Nun habe die Mannschaft "eine Chance, noch etwas länger im Turnier zu bleiben Wir feiern natürlich noch nicht."

Rödl musste im wegweisenden Duell wegen einer Oberschenkelprellung ohne Isaac Bonga auskommen. Nach dem Ausfall des NBA-erfahrenen Guards setzte der Trainer in der Starting Five auf Maodo Lo, Andreas Obst, Moritz Wagner, Niels Giffey und Johannes Voigtmann.

Drei Ballverluste in 90 Sekunden

Nach dem nervösen Beginn gegen Mexiko, das der Auswahl des Deutschen Basketball Bundes das Leben bis ins letzte Viertel äußerst schwer gemacht hatte, gab es erneut schnell für die Rödl-Schützlinge Probleme. Drei Ballverluste in 90 Sekunden spielten dem Gegner in die Karten. Russland, für Rödl "einer der Favoriten auf den Turniersieg", fand gerade offensiv viel besser seinen Rhythmus.

Wie schon am Dienstag musste der Trainer früh eine Auszeit nehmen (7:17/7. Minute). Es galt, den nächsten Fehlstart zu besprechen. Danach lief es besser. Kapitän Robin Benzing ging voran und verhinderte mit zwei Blocks einen höheren Rückstand, vorn ging die Quote hoch, und Danilo Barthel traf nach einem Lauf zur ersten Führung (20:19/13.). Im niveauarmen Duell konnte sich bis zur Pause kein Team absetzen.

Schröder wieder als Edelfan dabei

"Here we go", sagte Rödl vor Wiederbeginn, doch es hakte weiter. Erstmals gerieten die DBB-Korbjäger jetzt mit mehr als sechs Punkten in Rückstand (41:49/27.). Mit einem 50:53 ging es ins Schlussviertel. Dennis Schröder, der wegen zu hoher Versicherungsanforderungen nicht zur Verfügung stand, verfolgte das Spiel mit seiner Familie wie gegen Mexiko von der Tribüne.

Und der vertragslose NBA-Profi musste leiden. Das Spiel war eng, das Aus drohte, doch die Russen schafften es nicht mehr, sich entscheidend abzusetzen oder die Verlängerung zu erzwingen. Bester Werfer im DBB-Team war Voigtmann mit 13 Zählern.

Jetzt gegen Kroatien oder Tunesien

Gegen wen es am Samstag geht, entscheidet sich am Abend (20.30 Uhr) im direkten Duell zwischen Kroatien und Tunesien. Setzt sich das deutsche Team im Halbfinale durch, geht es am Sonntag im Endspiel von Split um das Tokio-Ticket. Nur der Turniersieger fliegt zu den Sommerspielen in Japan (23. Juli bis 8. August).