BBL-Finalserie BBL-Finale: Bayern gewinnen Spiel zwei und gleichen Serie aus

Stand: 10.06.2021 22:38 Uhr

Nur 24 Stunden nach dem ersten Finalspiel hat der FC Bayern München in der BBL-Finalserie gegen Alba Berlin zurückgeschlagen - und sich das Heimrecht erkämpft. Der Bayern-Kapitän kritisierte den Modus scharf.

Dank großer Nervenstärke und einem überragenden Vladimir Lucic haben die Basketballer des FC Bayern den Ausgleich in der Finalserie der Bundesliga gegen Alba Berlin geschafft. 24 Stunden nach der Auftaktniederlage setzten sich die Münchner am Donnerstagabend (10.06.2021) beim Titelverteidiger mit 76:66 (35:26) durch und besitzen nun den Heimvorteil.

Der serbische Topstar Lucic war vor 2.000 Zuschauern mit 26 Punkten bester Werfer der Bayern, für Alba reichten auch 15 Zähler von Ben Lammers nicht zum Erfolg. Die nächsten beiden Partien finden am Samstag und Sonntag in München statt, dabei werden 1.300 Fans in der Arena erlaubt sein. Ein möglicherweise entscheidendes fünftes Spiel würde am Dienstag in Berlin steigen.

München-Kapitän Djedovic sieht Spieler als "Versuchskaninchen"

Bayern Münchens Kapitän Nihad Djedovic dürfte sich über den Sieg als solchen gefreut haben - der Modus bereitet ihm aber Kopfschmerzen. Der 31-Jährige kritisierte den Ablauf der Finalserie nach der Partie scharf: "Ich weiß, dass wir die einzige Liga in Europa sind, die so spielt. Anscheinend sind wir Versuchskaninchen. Wenn die anderen sehen, dass es geht, dann werden sie auch so spielen."

Jemand solle mal die Spieler fragen, ob es gut für sie sei, "nach 24 Stunden wieder ein Spiel zu spielen und nach nicht mal 48 Stunden wieder", drückte Djedovic seine Unzufriedenheit mit dem eng getakteten Spielplan aus.

Bayern wieder in der Favoritenrolle

Sechsmal standen sich Alba und München seit 2013 in den Playoffs gegenüber, jedes Mal setzten sich die Bayern durch. Und erneut sind die Münchner nun in der Favoritenrolle. Die Gäste starteten deutlich konzentrierter als in der ersten Partie. Nach zahlreichen Foulpfiffen gegen sein Team hatte Coach Andrea Trinchieri gefordert, dass seine Spieler weniger "böse Jungs" sein sollten. Und die Schützlinge des Italieners folgten.

Voll fokussiert drehten die Münchner nach einer ausgeglichenen Anfangsphase früh auf. Beim Stand von 6:11 nahm Berlins Coach Aito Garcia Reneses nach fünf Minuten die erste Auszeit - es half nichts. Mit einem 12:0-Lauf setzten sich die Münchner ab. Vor allen Lucic, vehement ausgebuht vom Heimpublikum, zeigte seine Extraklasse und erzielte mit sieben Punkten im Auftaktviertel so viele Zähler wie das Alba-Team zusammen.

Berlin kämpft sich zurück ins Spiel

Bei den Berlinern kehrte der zuletzt angeschlagene Peyton Siva zurück, dem US-Spielmacher war der mangelnde Rhythmus zunächst noch anzumerken. 10:29 lag Alba bereits zurück, kämpfte sich jedoch angepeitscht von den Zuschauern wieder ins Spiel. Die Berliner dominierten die Rebounds, erzielten ihrerseits zwölf Zähler in Serie. Trinchieri lamentierte trotz des Neun-Punkte-Vorsprungs zur Halbzeit bei den Schiedsrichtern, als sein Team schon in der Kabine verschwunden war.

In der zweiten Hälfte wurde es das erwartet hitzige Duell. Nach einer knappen Entscheidung gegen die Bayern kassierte Trinchieri wegen wüster Beschwerde ein technisches Foul, das heizte die Stimmung weiter an. Mit einem Dreier sorgte Markus Eriksson beim 43:42 für die erste Alba-Führung der Partie. Bis zur Schlussphase konnte sich kein Team entscheidend absetzen. Alba erarbeitete sich mehrfach zweite Chancen, doch Bayern war abgezockter. Lucic versenkte mehrere wichtige Würfe - und führte die Münchner mit einem Karriere-Punktebestwert zum Sieg.