American Football | NFL Super Bowl: L.A. Rams bezwingen die Bengals nach hartem Kampf

Stand: 14.02.2022 04:36 Uhr

Die Los Angeles Rams haben den 56. Super Bowl nach einem knappen 23:20-Sieg gegen die Cincinnati Bengals gewonnen.

Aus einem Spiel mit zunächst vielen Höhepunkten wurde mit zunehmender Spielzeit ein zähes, aber spannendes Ringen um die Krone der nordamerikanischen Football-Liga NFL, das die Los Angeles Rams am Ende knapp mit 23:20 gegen die Cincinnati Bengals für sich entscheiden konnten. Das Team um Headcoach Sean McVay feiert damit nach 2000 seinen zweiten Super-Bowl-Erfolg.

Rams legen vor

Beide Teams starteten durchwachsen, die zwei ersten Angriffsversuche endeten punktlos. Die Rams fanden in der Folge allerdings schnell in die Spur: Quarterback Matthew Stafford fand Odell Beckham Jr. über 17 Yards in der Endzone und brachte die ersten Zähler auf die Anzeigetafel.

Kurz vor Ende des ersten Viertels konnten die Bengals die ersten Punkte holen. Rookie-Wide-Receiver Ja’Marr Chase, der sich während der Saison zum Leistungsträger entwickelt hat, fing spektakulär einen Pass seines Quarterbacks Joe Burrow über 46 Yards und leitete damit das Field Goal von Evan McPherson ein.

Bengals bleiben dran

Los Angeles zeigte sich allerdings zunächst unbeeindruckt. Nach sechs Spielzügen über 75 Yards in nur 2:37 Minuten endete der darauffolgende Angriff zum 13:3 bei Wide Receiver und Offensiv-Spieler des Jahres Cooper Kupp. Lediglich der "Point after Touchdown" schlug fehl, nachdem der Holder Johnny Hekker den Ball nach dem Snap nicht unter Kontrolle bringen konnte.

Mit zunehmender Spieldauer wuchs aber auch das Selbstvertrauen der Bengals. Nach einer konzentrierten und geduldigen Angriffsserie fand Runningback Joe Mixon bei einem Trick-Spielzug Tee Higgins mit einem Pass und verkürzte auf 13:10. Nicht der einzige Rückschlag, den die Rams hinnehmen mussten. Kurze Zeit später verletzte sich Wide Receiver Odell Beckham Jr. ohne gegnerische Einwirkung am Knie und sollte nicht auf das Spielfeld zurückkehren können.

Vor der Halbzeitpause riskierte Matthew Stafford zu viel, sein Pass in die Endzone wurde von Bengals-Safety Jessy Bates abgefangen. Cincinnati konnte daraus allerdings keinen Profit mehr schlagen, aber zumindest weitere Punkte gegen sich verhindern, und es ging in einem ausgeglichenem und munterem Spiel mit 13:10 in die Halbzeitpause.

Halbzeit-Show mit Überraschungsgast

Dort heizten gleich mehrere Weltstars aus der Musikindustrie den 71.500 Zuschauern im SoFi Stadium ein. Zu Eminem, Snoop Dogg, Dr. Dre, Kendrick Lamar und Mary J. Blige gesellte sich mit 50 Cent ein prominenter Überraschungsgast. Die vergleichsweise simpel gehaltene Kulisse lenkte die Aufmerksamkeit stark auf die Darbietung der Musik-Stars, die lautstark von den Tribünen bejubelt wurde.

Bengals furios nach der Pause

Nach nur 12 gespielten Sekunden im dritten Viertel ging Cincinnati erstmals in Führung. Cornerback Jalen Ramsey, der als bester Spieler der Liga auf seiner Position gilt, wurde von Wide Receiver Tee Higgins zwar gestört, die Schiedsrichter ahndeten den Kontakt allerdings nicht. Der Verteidiger kam ins Straucheln. Der Passempfänger sicherte den Football und rannte ungestört in die Endzone - 13:17.

Im ersten Spielzug der Rams-Angriffsserie fing Cornerback Chidobe Awuzie den Pass von Matthew Stafford ab und sicherte den erneuten Ballbesitz, der mit einem Field Goal abgeschlossen wurde.

Offensiven lange abgemeldet

Erst die Interception, anschließend ein Field Goal zum zwischenzeitlichen 16:20 und danach drei Drives, bei denen der Ballbesitz nach nur drei Spielzügen wieder abgegeben werden musste: Die Offensive der Rams schien nicht zuletzt durch die Verletzung des Wide Receivers Odell Beckham Jr. kurz vor der Halbzeitpause stark eingebrochen zu sein. Los Angeles konnte zudem das Laufspiel zu keiner Zeit etablieren.

Das Spiel blieb lediglich offen, da die Cincinnati Bengals offensiv ebenfalls stark unter Druck gesetzt wurden. Zwar konnten sie den Ball etwas besser über das Feld bewegen, ohne allerdings punkten zu können. Mannschaftsübergreifend ließen sieben Punts in Folge das Spiel gegen Ende hin zäh werden, was die Spannung allerdings nicht minderte. Stattdessen sind Fans von dominanten Defensiv-Reihen voll auf ihre Kosten gekommen. Der Rams-Passrush hat mit sieben Sacks den bisherigen Super-Bowl-Rekord eingestellt.

Später Rams-Touchdown dreht das Spiel

Nach zwei Strafen gegen die Defensive der Bengals setzten sich die Rams gleich mit mehreren Versuchen kurz vor der Endzone fest. Der erste gefangene Touchdown von Cooper Kupp wurde noch durch ein offensives Abseits zurückgenommen, kurz darauf brachte er den Ball erneut unter Kontrolle, Los Angeles ging mit 23:20 in Führung und ließ den Bengals nur 1:25 Minute Restspielzeit auf der Uhr.

Das letzte Aufbäumen Cincinnatis wurde durch den wieder einmal dominanten Defensive Tackle Aaron Donald im vierten Versuch gestoppt. Da die Bengals bereits die Field-Goal-Weite und den möglichen Ausgleich fast schon in Reichweite hatten, war es eine entscheidende Aktion.

Super-Bowl-MVP wurde Wide Receiver Cooper Kupp, der den Großteil der Offensiv-Leistung der Rams auf das Feld brachte und mit zwei Touchdowns der entscheidende Faktor des Abends war.