Magdeburgs Sergey Hernandez jubelt über seine Parade

Final Four im DHB-Pokal Melsungen folgt Magdeburg ins Pokalfinale

Stand: 13.04.2024 21:26 Uhr

Die Handballer des SC Magdeburg haben beim Final Four in Köln das Finale erreicht. Angeführt vom überragenden Torwart Sergey Hernandez, der seinen aufgrund einer positiven Kontrolle auf Crystal Meth suspendierten Teamkollegen Nikola Portner glänzend vertrat, setzte sich die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert im Halbfinale gegen den Bundesliga-Tabellenführer Füchse Berlin mit 30:25 (14:10) durch.

Am Sonntag (15.35 Uhr/ARD) spielt Magdeburg damit um den dritten Pokalsieg der Vereinsgeschichte, zuletzt setzte sich der SCM vor acht Jahren durch.

Im zweiten Halbfinale warf die MT Melsungen mit 33:28 (16:11) überraschend deutlich die SG Flensburg-Handewitt aus dem Wettbewerb. Für Melsungen, das noch ohne Pokalsieg ist, ist es erst die zweite Finalteilnahme beim Final Four.

Genau eine Woche nach dem 25:25 in der Liga dominierten die Hessen das Spiel, nach etwas mehr als einer Viertelstunde lagen sie mit 10:5 deutlich in Führung (16.). Die Flensburger um DHB-Kapitän Johannes Golla fanden nicht den gewünschten Zugriff auf die Partie, zur Pause blieb es bei dem Fünf-Tore-Rückstand.

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Sportschau, 13.04.2024 20:54 Uhr

In der zweiten Halbzeit zeigte sich zunächst ein unverändertes Bild, Melsungen blieb weiter komfortabel vorne. Mit zunehmender Spieldauer wehrten sich die Norddeutschen dann immer mehr gegen die drohende Niederlage - und waren plötzlich bis auf drei Tore dran (50.). Die kochende Stimmung in der Halle erreichte nun ihren Höhepunkt. Doch die Hessen hielten dem Druck stand und dürfen damit vom ersten Titel überhaupt träumen.

20.000 Zuschauer verbreiten viel Stimmung

In einem packenden Spiel vor fast 20.000 Zuschauern in der stimmungsvollen Kölner Arena brachte Hernandez die Offensive der Füchse mit einer schier unglaublichen Anzahl an Paraden zum verzweifeln. Der SCM überzeugte im Angriff mit Gisli Thorgeir Kristjansson, der acht Treffer erzielte. Bester Werfer der Partie war Berlins Lasse Bredekjaer Andersson mit neun Toren. Die Füchse hielten lange dagegen, müssen den Traum vom zweiten Titel nach 2014 aber begraben.

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Auch vor dem Prestigeduell gegen die Füchse dominierte der Fall Portner die Gespräche, Magdeburgs Trainer Wiegert war der Stress der vergangenen Tage deutlich anzusehen. "Wir hätten uns gerne mehr auf Berlin konzentriert. Man kann sich den Zeitpunkt aber nicht aussuchen, man will das nicht", sagte er am ARD-Mikrofon, "es war für alle Beteiligten super intensiv." Umso größer sei deshalb seine Freude auf den Start des Final Four, "um auch mal auf andere Gedanken zu kommen".

Hernandez im Fokus

Durch die Suspendierung von Portner rückte Hernandez noch mehr in den Mittelpunkt - und dieser drehte in der Anfangsphase auf. Während die Offensive des SCM überzeugte, parierte der Spanier einen Ball nach dem anderen. Früh führte Magdeburg mit 6:0, bevor Welthandballer Gidsel in der elften Minute endlich den ersten Treffer für die Berliner erzielte.

Nach dem Tor zeigte sich der Bundesliga-Spitzenreiter nun gefestigt und kämpfte sich zurück in die Partie. Kurz vor der Pause hatte der Hauptstadtklub sogar die Chance auf den zwischenzeitlichen Ausgleich, doch Hernandez parierte erneut stark (24.). Vier Tore betrug schließlich der Rückstand zur Halbzeit. "Wir laufen dem Anfangsrückstand hinterher", haderte Berlins Nils Lichtlein nach den ersten 30 Minuten.

Krimi in der zweiten Hälfte

Doch die Füchse gaben sich nicht geschlagen, im zweiten Durchgang entwickelte sich dann der vorhergesagte Krimi zwischen den beiden besten Teams der Liga. Magdeburg brachte den Vorsprung aber ins Ziel - weil Hernandez weiter wie eine Mauer im Tor stand.